Im Rahmen der Weiterbildungsoffensive von Bio Schwyz fand auf dem Hof von Martin Büeler eine Pro-Bio-Stallvisite statt. Der 50-jährige Landwirt produziert seit 2018 mit seinen vorwiegend Original- Braunvieh-Kühen Biomilch. «Mein Ziel ist es, möglichst einfach mit wenig Ergänzungsfutter gesunde und leistungsfähige Tiere im Stall zu haben», erklärte er den rund 50 Interessierten. Total rund vier Tonnen Kraftfutter jährlich füttert er seinen Kühen über eine Futterstation, welche mitten im 14-jährigen Laufstall steht. Das Grundfutter verabreicht er als Mischung, die vorwiegend aus betriebseigenem Grassilo und Dürrfutter besteht.
[IMG 2]
Grosszügiges Futterangebot
«Seht euch die runden Bäuche dieser Kühe an. Das zeigen nur Tiere, die viel und gutes Raufutter fressen», erklärte Referent Christian Manser beim Stallrundgang. Als grossen Pluspunkt des qualitativ guten und grosszügigen Futterangebots sieht der Kuhsignal-Trainer die Ruhe im Stall. Da sowohl die starken wie auch die schwächeren Tiere jederzeit genügend zu fressen hätten, komme es zu weniger Konflikten. Das sei insbesondere in diesem Laufstall entscheidend. «Da es hier in den Laufgängen Sackgassen gibt, sind ruhige Tiere entscheidend.»
Bewusster Tierkontakt
Die Gelassenheit seines Viehs erklärt Martin Büeler nicht nur mit dem ansprechenden Futterangebot. Das sei auch ein Vorzug der genügsamen Original-Braunvieh-Rasse. «Zudem ist mir auch ein bewusster Tierkontakt wichtig. Bei meinen früheren Einsätzen als Betriebshelfer erkannte ich, wie wertvoll und effizient eine ruhige Herde bei der täglichen Arbeit ist.» Die Tiere von Martin Büeler sind nicht nur ruhig, sie präsentierten sich auch ausgeglichen und robust. «Gesunde Tiere sind sowohl finanziell wie auch von der Arbeitsbelastung her sehr interessant», betonte Christian Manser.
[IMG 3]
Verbesserungspotenzial sah Manser in der zu kurzen Liegezeit der Kühe: «Die Tiere stehen viel herum und benötigen zu lange, bis sie sich hinlegen. Liegen gibt Milch.» Das habe vor allem mit dem zu hohen Kotbalken der Liegeboxen zu tun, was es insbesondere den älteren Tieren erschwere, sich zügig hinzulegen. Landwirt Martin Büeler ist sich dieses Mankos seiner 14-jährigen Boxen bewusst und wird diese zukünftig anpassen. Bereits verbessert hat er die Höhe des Nackenrohrs und auch mehrere Wände hat er demontiert. Noch ungelöst sei hingegen das Problem mit der Stalllüftung. «Hier habe ich schon viel Zeit und Geld investiert. Das Resultat ist aber noch nicht zufriedenstellend.»
Standortgerecht
Das eigene Handeln auch einmal zu hinterfragen, sei wichtig, appellierte Christian Manser. Und auch sich Zeit zu nehmen, um seine Tiere genau zu beobachten, lohne sich. Gesunde Tiere würden gegenüber dem Tierhalter ihre Zufriedenheit mit einer besseren Leistung zeigen. Und vitales Vieh steigere auch die Freude an der Arbeit, so Christian Manser weiter. «Und diese Freude an der Landwirtschaft ist auf diesem Hof offensichtlich.» Das sei schon von Weitem am vorbildlichen Hofbild ersichtlich. Und es werde mit Tieren gearbeitet, welche zum Standort passen. «Auf vielen Schweizer Höfen steht Vieh, das nicht zum Betrieb passt.»
Betriebsspiegel
Betriebsleiter: Martin Büeler
Standort: Seewen SZ
Fläche: 20 ha Futterbauwiesen
Tierhaltung: 25 bis 30 Milchkühe, Lieferung an PMO Schwyzer Milch, ab 2023 Elsa
Weiteres: 120 Hochstämmer, 137-kWp-Fotovoltaikanlage
1