Die Frage nach der Rentabilität der Milchproduktion stellt sich für jeden Betrieb. Der aktualisierte «Online-Kostenrechner Milchproduktion» hilft den Landwirtinnen und Landwirten, die eigenen Produktionskosten zu kennen, zu analysieren und mögliche Kostensenkungspotenziale zu finden. Neu hierbei sind die integrierten Vergleichszahlen 2022.

Mit wenigen Eingaben die Produktionskosten berechnen

Der Kostenrechner ist auf der Website von Swissmilk zu finden und gratis nutzbar. Das einfach zu bedienende Recheninstrument ist ein Dienstleistungsangebot von Agridea, SMP und des Beratungsforums Schweiz. Mit wenigen Eingaben ist es möglich, die Milchproduktionskosten des eigenen Betriebs zu berechnen und mit Referenzwerten einer Vergleichsgruppe aus der zentralen Buchhaltungsauswertung von Agroscope zu vergleichen.

Direktkosten kurzfristig beeinflussbar

Die Direktkosten nehmen einen Anteil von 30 bis 40 Prozent an den Vollkosten der Milchproduktion ein. Sie können durch Verbesserungen in der Produktionstechnik kurzfristig beeinflusst werden. Anhand eines gezielteren Kraftfuttereinsatzes ist es beispielsweise möglich, die Kosten für Ergänzungsfutter zu reduzieren.

Die Ausgaben für Ergänzungsfutter machen einen grossen Anteil der Direktkosten aus. Eine herden- bzw. tierindividuelle und exakt auf das momentane Grundfutter abgestimmte Ergänzungs- und Leistungsfütterung führt oft zu tieferen Kraftfutterkosten. Zusätzlich können durch bessere Milchinhaltsstoffe und gesündere Tiere weitere positive wirtschaftliche Folgeeffekte resultieren.

Allgemeine Angaben zum Betrieb als erster Schritt

Zunächst werden im Kostenrechner allgemeine Angaben zum Betrieb abgefragt. Danach gibt die Betriebsleiterin oder der Betriebsleiter Werte für die Ausgaben wie Ergänzungsfutter, Tierzukäufe, Tierarztkosten usw. ein. Anschliessend ergänzt man die Maske mit dem Erlös für Milch, Tiere und sonstiges. Danach kann das aktuelle Vergleichsjahr (neu: 2021) und die dem Betrieb am besten entsprechende Vergleichsgruppe ausgewählt werden.

Aufzeigen des möglichen Verbesserungspotenzials zur Kostenoptimierung

Nach der Auswahl der Vergleichsgruppe sieht man sofort, bei welchen Positionen man besser (grüne Felder) oder schlechter (rote Felder) abschneidet als die ausgewählte Vergleichsgruppe. Als Betriebsleiterin oder Betriebsleiter hilft es, sich bei allen roten Positionen zu fragen, was die Vergleichsbetriebe hier besser machen. So wird das mögliche Verbesserungspotenzial zur Kostenoptimierung auf dem eigenen Betrieb aufgezeigt.

Ein Kostencheck lohnt sich 

Die schwierige Lage auf dem Milchmarkt zwingt alle Milchproduzenten, sich mit ihrer wirtschaftlichen Situation auseinanderzusetzen. Der Einfluss des einzelnen Milchproduzenten auf seinen Milchpreis ist allerdings sehr gering. Umso grösser ist aber der Einfluss auf die Produktionskosten und somit die Wirtschaftlichkeit der eigenen Milchproduktion.

Wer weiterhin erfolgreich Milch produzieren will, muss die eigenen Kosten kennen und möglichst minimieren. Daher ist es empfohlen, den Kostencheck mit dem Kostenrechner zu machen und für weitergehende Analysen des Betriebes – wie zum Beispiel die Vollkostenrechnung Milch – das Dienstleistungsangebot der kantonalen Beratungsstelle zu nutzen.

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