Es ist Hustenzeit im Kälberstall. Damit aus dem Husten nicht eine Lungenentzündung wird, die durch einen Tierarzt behandelt werden muss, sollte das Kalb unterstützt werden. Helene Elmer, Drogistin aus Bätterkinden BE, rät zu einem Teeaufguss mit Thymian, Spitzwegerich und Fenchel. Damit könne der Husten gestillt und die Entzündung gelindert werden. «Spitzwegerich bedeckt die entzündeten Schleimhäute», weiss die Drogistin.

Verschiedne Anwendugen möglich

Die Kräuter können auch unter das Heu gemischt werden, dazu muss das Kalb aber bereits etwas grösser sein und zwingend Heu fressen. Bei jüngeren Tieren ist der Aufguss daher besser geeignet. Die Kräuter werden mit heissem, nicht mehr kochendem Wasser übergossen. Das vorgängige Abkochen des Wassers sei aber wichtig, damit nicht Bakterien in den Tee gelangten. Die Kräuter sollten mindestens15 Minuten ziehen, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Verabreicht werden kann der Aufguss mit einem Kälberschoppen oder auch frei zugänglich in einem Tränkeeimer. Der Fenchel hat einen süsslichen Geschmack und wird daher gerne aufgenommen. Reicht seine Süsse nicht und die Kälber trinken den Tee nicht, kann mit Zuckersirup nachgeholfen werden. «Aber nicht zu viel, wir wollen die Bakterien damit noch nähren und fördern», erinnert Elmer.

Phytotherapie braucht Kreativität

Wegen der Kaseinverdauung sei das Verabreichen das Tees mit Milch nicht unbedingt empfehlenswert. «Es gibt aber Betriebe, bei denen das trotzdem sehr gut funktioniert. Wer es versuchen will, sollte erst einmal ganz wenig Milch dazu mischen und den Tee so verabreichen», sagt die Drogistin. «Manchmal muss man die Kälber etwas überlisten. Phytotherapie braucht etwas Kreativität», erinnert Helene Elmer.