Abo Agrarpolitische Umfrage Jetzt verraten die Parteien, was sie über die Landwirtschaft denken und was sie von ihr erwarten Friday, 29. September 2023 Die Meinungen über die Landwirtschaft klaffen in der Zivilbevölkerung auseinander – das ist im Bundeshaus nicht anders. Während einige Parteien die Landwirtschaft eher als ein staatliches Sorgenkind betrachten, kämpfen andere um den Status quo.

Mehr Auflagen oder weniger?

Einige sehen in den zunehmenden bürokratischen Auflagen eine Bedrohung der Lebensmittelproduktion, andere fordern eine noch strengere Handhabung. Weniger ökologische Verpflichtungen – mehr Biodiversitätselemente?

Abo Eidgenössische Wahlen 2023 Mit der Weisheit der Bauern im Wahlkampf Friday, 29. September 2023 Die GLP moniert, dass die Mehrheit im Parlament leider seit Jahrzehnten falsche Fehlanreize setzt. Die SVP empfindet die Ausdehnung der Ökoflächen als eine Kurzschlussreaktion.

Die Parteien nehmen Stellung

Online finden Sie weiterführende Stellungnahmen zu Fragen über den bisherigen Strukturwandel, wen die Parteien in der geforderten, nachhaltigen Ernährungspolitik in der Pflicht sehen und wo sie die aktuell grössten Herausforderungen in der Landwirtschaft sehen.

Die anlässlich der Wahlen im Oktober von der BauernZeitung durchgeführte Umfrage umfasste Fragen zur allgemeinen Agrarpolitik. Der Bitte sind sämtliche Parteien nachgekommen – wir danken den Parteien für die Teilnahme. In den Kästen unten beschreibt die jeweilige Partei, welches die grössten agrarpolitischen Erfolge der Partei in den vergangenen vier Jahren waren.

Das sind die grössten agrarpolitischen Erfolge der befragten Parteien

EDU Die EDU hat als Kleinpartei keine eigenen agrarpolitischen Erfolge vorzuweisen. Sie unterstützt jedoch eine produzierende Landwirtschaft mit möglichst wenig staatlichem Diktat. Die EDU hat in der ablaufenden Legislatur die Trinkwasser-Initiative, die Pestizidverbots-Initiative und die Massentierhaltungs-Initiative abgelehnt.
EVP Die vergangenen vier Jahre waren geprägt von kontroversen Abstimmungen zu unterschiedlichsten Themen, welche die Landwirtschaft betrafen. Die Themen wie sauberes Trinkwasser, Tierschutzgesetz, aber auch die Reduktion der Treibhausgase sind wichtige Themen für Landwirtschaft und Bevölkerung.
FDP

In den letzten vier Jahren hat sich die FDP für zahlreiche bedeutende Erfolge in der Agrarpolitik eingesetzt. Die Annahme des finanziellen Zahlungsrahmens für die Landwirtschaft (Entwurf 4 AP 22+) sichert nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirte bis 2025. Die Integra­tion der Ernteversicherung in die AP 22+ trägt dazu bei, die Resilienz gegenüber Wetterrisiken zu erhöhen. Unsere konsequente Ablehnung überschiessender Agrar-Initiativen unterstreicht unser Engagement für eine ausgewogene Agrarpolitik.

FDP-Nationalrat Jacques Bourgeois forderte vom Bundesrat einen Bericht über die Digitalisierung der Landwirtschaft, der wertvolle Einblicke liefert. Die Motion von Nationalrätin Simone de Montmollin für die Verbesserung des Sozialversicherungsschutzes stärkt die soziale Absicherung von Bauernfamilien.

GLP

Die Lebenspartnerinnen und -partner von Bäuerinnen und Bauern konnten endlich sozial besser abgesichert werden. Zu unserem Bedauern hat eine Parlamentsmehrheit in dieser Legislatur eine Politik der Verzögerung fortgeführt und verschiebt eine klima- und umweltfreundlichere Landwirtschaft, welche auch den Bauernfami­lien eine Zukunft gibt, auf später.

 

GPS

Mit drei Initiativen und der Beratung der neuen AP 22+ war es aus agrar­politischer Sicht eine intensive Legislatur. Durch die Debatten wurde in breiten Kreisen der Bevölkerung ein Bewusstsein für die zentrale Rolle der Landwirtschaft, aber auch für die negativen Folgen einer zu intensiven Produktion geschaffen. Mit dem von uns unterstützten Absenkpfad zur Reduzierung des Risikos beim Einsatz von Pestiziden können die negativen Folgen für die Ökosysteme vermindert und die landwirtschaftliche Produktion in Richtung mehr Nachhaltigkeit ausgerichtet werden.

Mit Erfolg haben wir uns zudem für eine bessere soziale Absicherung der Bäuerinnen eingesetzt. Bei der Weiterentwicklung der Agrarpolitik setzen wir auf die gesamte Wertschöpfungskette. Diese Haltung vertritt auch der Bundesrat in seinem Bericht zur zukünftigen Ausrichtung der Agrarpolitik.

Die Mitte Die Mitte hat aktiv dazu beigetragen, dass die Trinkwasser-, die Pestizidfrei- und die Massentierhaltungs-Initiative vom Volk abgelehnt worden sind. Zudem haben wir die AP 22+ mit dem Zahlungsrahmen mitgetragen.
SP Die Reduktion des ökologischen Fussabdrucks im Rahmen der Pa. Iv. 19.475 und die Verbesserung der wirtschaftlichen sozialen Rahmenbedingungen vor allem der Bäuerinnen.
SVP

Drei landwirtschaftsfeindliche Volks­initiativen konnten gebodigt werden. Zudem werden die einfacheren Wolfsabschüsse umgesetzt. Nach der gelungenen Sistierung der AP 22+ entstehen weder ein Absenkpfad für Treibhausgase noch ein Ausbaupfad für mehr Tierwohl ins Landwirtschaftsgesetz (20.022).

Besitzer von landwirtschaftlichem Kulturland erhalten bei einer Enteignung das Dreifache des geschätzten Höchstwertes (18.057). Den Konsument(innen) wird die eindeutige Deklaration des Herkunftslandes auf Lebensmitteln, die im Ausland hergestellt oder zubereitet wurden, garantiert (19.4083).