Die Liste der Beteiligten beim Projekt der Progana ist ziemlich lang, das Ziel aber auch nicht einfach zu erreichen. Es geht gemäss Mitteilung darum, eine Wertschöpfungskette für Bio-Brotgetreide aufzubauen, die alle Stufen angemessen entlohnt.

Erfahrungen aus der Milchbranche

Zu den Projektpartnern von Progana gehört der Teigwaren-Hersteller Laudato Si’, die Stiftung Future 3.0, die beiden Mühlen Rytz AG und Moulins Chevalier SA sowie Fair Swiss, die faire Milch. Letztere bringt also Erfahrungen aus dem Milchmarkt mit, wo Fair Swiss schon seit Jahren ihren Produzenten einen Franken pro Liter zusichert.

Proportional zu den Kosten

Abo Mit dem "Equal Profit"-Model (EP) soll der Gewinn proportional zu den Kosten jedes Akteurs verteilt werden. Alle haben die gleiche Marge. (Skizze jsc) Wirtschaft Ein alternatives Modell für eine gerechte Gewinn-Verteilung in Wertschöpfungsketten Thursday, 4. July 2019 Eine Kernfrage auf dem Weg zu einer fairen Entlohnung ist die Definition von «fair». Bei der Klärung hilft im Projekt der Romands das Modell Equal Profit. Es will den Gewinn proportional zu den Kosten jedes Akteurs in einer Wertschöpfungskette verteilen und kommt bisher im internationalen Handel mit Kaffee, Kakao und Mangos zum Einsatz. Progana will Equal Profit für die Datenerhebung zwecks Preisfestsetzung vom Produzenten bis zum Konsumenten nutzen.

Eine neue Struktur aufbauen

Man rechnet in dem Projekt mit rund 33'000 Tonnen Bio-Brotgetreide, das von den beiden beteiligten Mühlen angenommen wird. In einem ersten Schritt werde sich das Projektteam damit befassen, den richtigen Kilopreis zu definieren. Dazu gelte es, ein «heute komplexes, wenn nicht sogar undurchsichtiges System» zu entschlüsseln und eine neue Struktur für eine faire Wertschöpfungskette aufzubauen, heisst es in der Mitteilung.

Möglichst regional

Die zweite Phase ist sodann die eigentliche Vermarktung des Bio-Getreides. Man betont dabei die Transparenz auf den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette. «So können die Konsument(innen) sicher sein, dass die Bio-Produzenten den Mehrwert aus der Produktion erhalten», formuliert Progana die Idee. Das Getreide soll hauptsächlich als Mehl, Brot, Teigwaren und Frühstücksprodukte vermarktet werden. «Bei der Verteilung der Endprodukte werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, damit die Konsument(innen) sie idealerweise in ihrer Region finden können.»

Mit dem Projekt werde Brot als ein Symbol der Ernährung tangiert. In diesem Bereich wirtschaftliche, ökologische und soziale Fortschritte zu erzielen, wäre nach Ansicht von Progana «ein historischer Durchbruch».