Um die Weiterentwicklung des Grünen Teppichs ist es still geworden. Obschon die Vorschläge für ein Zusatzpaket zur heutigen Ausgestaltung des Branchenstandards nicht grundsätzlich vom Tisch sind: Es gibt ein Bremsmanöver und die Diskussion darüber wird laut Milch" target="_blank">Branchenorganisation Milch (BOM) aller Voraussicht nach erst später wieder aufgenommen.

Fokus auf Klimarechner

Im Zuge der Diskussionen zur Weiterentwicklung des Standards «Nachhaltige Schweizer Milch» habe sich gezeigt, dass sich die BOM vorerst auf den Klimarechner und auf Massnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen von Milch konzentrieren wolle, erklärt Michael Grossenbacher auf Anfrage der BauernZeitung.

Abo Schweizer Milchproduzenten (SMP) Den grünen Teppich weiterentwickeln – aber der Preis muss stimmen Wednesday, 13. December 2023 Gefragt nach den Schwierigkeiten, erklärt Grossenbacher, dass man sich innerhalb der BOM nicht auf eine angemessene Abgeltung des Zusatzpakets habe einigen können. «Zusätzlich zeigt sich, dass es zu früh ist, den erst seit ein paar Monaten flächendeckend eingeführten Grünen Teppich mit weiteren Anforderungen zu ergänzen, auch wenn die zusätzlichen Massnahmen freiwillig gewesen wären», bilanziert er. Einige Branchenvertreter seien zudem der Meinung gewesen, dass die vorgeschlagenen Inhalte des Zusatzpakets – gemessen am administrativen Aufwand – einen zu geringen Mehrwert der Schweizer Milch zur Folge hätten.

Blick in die Zukunft

Wie geht es jetzt weiter? Die BO Milch fokussiert sich laut Michael Grossenbacher derzeit im Bereich der Nachhaltigkeit und des Mehrwerts von Schweizer Milch auf die Einführung des freiwilligen Klimarechners und auf die Konsolidierung des Grünen Teppichs.

Ende des ersten Quartals 2024 seien 98 Prozent der Betriebe für den Grünen Teppich registriert gewesen. «Bei den restlichen 2 Prozent gibt es verschiedene Gründe für das Nichtmitmachen», sagt Grossenbacher und ergänzt: «Verarbeitet beispielsweise ein Erstmilchkäufer sämtliche Milch selbst und ist weder direkt noch indirekt mit der BO Milch verbunden, zum Beispiel als Mitglied von Fromarte, ist er oder sie nicht verpflichtet, sich für den Grünen Teppich zu registrieren.» Dasselbe gelte dann auch für seine Milchproduzenten. Ein anderer Grund sei, dass sich ein Teil der Sömmerungsbetriebe noch nicht für den Grünen Teppich angemeldet habe.

Betriebe werden nun sichtbar

Bei den ganz wenigen Betrieben, die sich noch für den Grünen Teppich angemeldet müssen, bleibe man vonseiten BOM gemeinsam mit den Erstmilchkäufern dran. «Spätestens in den laufenden Audits bei den Erst- und Zweitmilchkäufern kommen diese Betriebe zum Vorschein», so Grossenbacher.