Abo Der Holzmarkt ist mit Schad- und Käferholz ausgelastet. Frischholz sollte nur auf Bestellung geschlagen werden. Holzmarkt Viel Schadholz und wenig Bautätigkeit lassen den Holzpreis sinken Tuesday, 19. September 2023 In diesem Jahr tagten die Mitglieder des Holzindus­trieverbands Region Ost (HIS Ost) im östlichen Verbandsgebiet, in Sargans. Dem Verband gehören rund 200 Sägereien, Leim- und Hobelwerke an. Im vergangenen Jahr haben diese Betriebe 2,1 Mio Kubikmeter Rundholz verarbeitet. «2022 erlebten wir einen Höhenflug mit einer extrem grossen Nachfrage. 2023 folgte eine Bruchlandung», sagte Präsident Jürg Rutishauser mit Blick auf den europäischen Holzmarkt.

Weniger hoch geflogen und gefallen

In der Schweiz sei man während dieser Zeit eher etwas tiefer geflogen und somit auch nicht so stark abgestürzt. «Mit dem Absatz von Holz aus unseren Wäldern können wir einen Mehrwert mit Schweizer Holz generieren», zeigte sich Jürg Rutishauser überzeugt. Pirmin Fischbacher thematisierte die Preisentwicklungen. Die gestiegenen Energiepreise, der ungünstige Wech­selkurs sowie Sturm- und Käferschäden wirken sich negativ auf den Holzmarkt aus. ­Fischbacher stellt weniger Bautätigkeit und sinkende Auftragsvolumen im Ausland fest. Dies alles hat rückläufige Preise im hiesigen Markt zur Folge.

Der Marktdruck ist auch bei den Rundholzpreisen zu spüren, welche je nach Sortiment seit Jahresbeginn zwischen 1 und 6 Prozent gesunken sind. Dennoch liegen die Preise immer noch deutlich über jenen von 2020. Analog dazu sind die Schnittholzpreise gesunken. Im Restholzmarkt macht Fischbacher unterschiedliche Tendenzen aus. Während der Preis für Hackschnitzel mit Rinde um 11 Prozent gestiegen ist, haben die anderen Produkte um 6 bis 17 Prozent verloren.

«Es gilt nun die Rundholzmengen und Preise abzusichern und die Produktionsmenge dem Bedarf anzupassen.»

Pirmin Fischbacher, Geschäftsführer bei Innoholz AG Sägewerk

Kampagne für Industrieholz

Abo . Waldwirtschaft Forstleute sollen Laubholzstämme im Wald richtig aufbereiten Wednesday, 18. October 2023 «Die Holzindustrie Schweiz ist eine Drehscheibe und ein Kompetenzzentrum für die Sägewerke und weiterverarbeitenden Betriebe der Holzindustrie», führte Michael Gautschi, Direktor Holzindustrie Schweiz, aus.

Der Dachverband berate und unterstütze seine Mitglieder zur Erreichung dieser Vision in der Kommunikation, so Gautschi. Zugleich lanciert die Holzbranche eine Industriekampagne. Man wolle damit bei der Bevölkerung die Leistung der Schweizer Holzindustrie und den Herstellungsprozess aufzeigen. Bei Architekten und Holzbauern soll die Innovationskraft der Holz­industrie mittels Reportagen bekannter gemacht werden.

 

Vielversprechender Berufsnachwuchs

Im Verbandsgebiet des HIS Ost haben in diesem Sommer sechs Absolventen die Ausbildung zum Säger EFZ und weitere vier die Attestausbildung EBA abgeschlossen. Sie sind die zweitletzte Klasse mit diesem Berufsbild. Im Sommer 2022 startete die neue Berufslehre Holzindustrie­fachmann/-frau EFZ. Diese löste die Ausbildung des/der traditionellen Sägers beziehungsweise Sägerin ab.

Im neuen Berufsbild sind drei verschiedene hölzerne Berufe eingebunden. Die Ausbildung kann in einer Sägerei, einem Leim- oder Hobelwerk absolviert werden.

«Mit diesem neuen Berufsbild konnten wir einige zusätzliche Ausbildende gewinnen.»

Urban Jung, Leiter Bildung beim HIS

In den Ausbildungsbetrieben seien bereits zwei oder gar alle Bereiche vorhanden. Fehlen diese, so muss in einem anderen Betrieb ein achtwöchiges Praktikum absolviert werden. Die überbetrieblichen Kurse finden neu in drei Betrieben statt. «Wir erreichen damit einen sehr guten Praxisbezug, was auch von den Ausbildenden geschätzt wird», fügte Jung bei.