«Wir freuen uns, dass wir uns wieder physisch treffen können. Der direkte Austausch hat uns gefehlt», sagte VMMO-Präsident Hanspeter Egli kürzlich in Kirchberg SG vor den Milchproduzenten und Verbandsmitgliedern.
Reto Burkhardt vom Dachverband Schweizer Milchproduzenten (SMP) zeigte sich mit Blick auf die nationale Politik und das Landwirtschaftsbudget 2023 zuversichtlich.
«Die Anträge des Bundesrates betreffen nur wenige marginale Änderungen und die Beiträge im Milchbereich bleiben im Vergleich zu 2022 unverändert.»
Reto Burkhardt, Leiter Kommunikation SMP
Geld bleibt bei der Viehwirtschaft
Für die stärkere Förderung der Weide und des Auslaufes konnten umsetzbare Lösungen gefunden werden. Hingegen ist das neue Programm für eine längere Nutzungsdauer der Kühe schwieriger umzusetzen. Gemäss Reto Burkhardt ist hier der Bundesrat nicht auf den Vorschlag für eine Lebtagleistung eingetreten. Trotzdem wird das Geld in der Viehwirtschaft bleiben. Burkhardt ist überzeugt, dass die Milchwirtschaft auch zukünftig innerhalb der Schweizer Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielen wird.
Burkhardt informierte, dass die SMP ab 2030 bei der Agrarpolitik für einen 8-Jahresrythmus plädiert, damit alle Beteiligten eine bessere Planungssicherheit erhalten.
Schrumpfender Milchmarkt
Im Milchmarkt zeichnet sich ein Rückgang in der landesweiten Produktion ab. Das zeigten die von Markus Berner, Geschäftsführer VMMO, präsentierten Zahlen von Januar bis September 2022.
- Die gesamte Milchproduktion nahm gegenüber dem Vorjahr um 57‘500 Tonnen (Minus 2,2 Prozent) ab.
- Auch die Biomilch ist von diesem negativen Trend betroffen. Hier entspricht die Abnahme 6642 Tonnen (Minus 3 Prozent).
- ie Butterproduktion sank um 13,3 Prozent. Aktuell belaufen sich die Butterlager noch auf etwas mehr als 500 Tonnen. Zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr waren es noch 1000 Tonnen mehr.
- Die Magermilchproduktion nahm um 12,8 Prozent ab.
- Beim Käse zeigen die Zahlen einen klaren Trend zu billigen Käseimporten. Während der Export um beachtliche 4329 Tonnen (Minus 7,5 Prozent) abgenommen hat, schrumpfte der Import um nur 2715 Tonnen (Minus 4,7 Prozent).
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Weiterentwicklung des grünen Teppichs
Als Erfolgsgeschichte erweist sich der 2019 lancierte grüne Teppich für die Milch. Die Zwischenbilanz nach den ersten drei Jahren fällt gemäss VMMO-Präsident Hanspeter Egli positiv aus.
«Seit 2019 konnten dank des grünen Teppichs 40 Millionen Franken als Nachhaltigkeitszuschlag auf A-Milch generiert werden.»
Hanspeter Egli, Präsident VMMO
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Gesamthaft machen 11‘800 Betriebe beim grünen Teppich mit. Dieser soll nach der vierjährigen Startphase weiterentwickelt werden mit Neuerungen ab 2024. «Die Phase II muss für die Milchproduzenten erfüllbar sein. Die Mehrwerte müssen marktrelevant und kommunizierbar sein», forderte Egli mit aller Deutlichkeit. Mehrwert auf allen Stufen sei wichtig. Dieser Mehrwert habe aber auch seinen Preis und müsse vom Markt getragen werden.

