Die Wiesenmilch ist aus dem Supermarktregal nicht mehr wegzudenken – sie hat sich auf dem Markt etabliert. Diesem Umstand trägt man nun beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) Rechnung. Neu berechnet und publiziert das BLW zum ersten Mal den Produzentenpreis und will damit der zunehmenden Marktbedeutung der Wiesenmilch gerecht werden.

Graslandbasierte Produktion fördern

Abo Milchmarkt Die Produzenten haben Wiesenmilch-Produktion stark erhöht, nun kommt das Kontingent zurück Friday, 23. June 2023 Seit 2010 erzeugen IP-Suisse-Produzenten Wiesenmilch nach klar geregelten  IP-Richtlinien (siehe auch «Leitfaden Wiesenmilch»). Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten in den Schweizer Migros-Regalen hat sich die Milch im Einzugsgebiet der Migros Aare etablieren und bis heute halten können.

Seit auch Denner mit IP Suisse zusammenarbeitet, hat die Milch mit dem Marienkäfer-Symbol auch einen festen Platz im Denner-Kühlregal gefunden. Der Fokus des Labels ist dabei stets der gleiche geblieben: IP Suisse will mit der Wiesenmilch die graslandbasierte Fütterung der Milchkühe fördern – und den Produzenten ein faires Entgelt bezahlen. 

Rund fünf Rappen mehr für Wiesenmilch-Produzenten

Diesen Produzentenpreis hat das BLW seit März 2022 beobachtet. Dabei habe sich gezeigt, dass IP-Suisse Wiesenmilch im Durchschnitt der vergangenen 12 Monate einen Produzentenpreis von 77.55 Rappen pro Kilogramm erreicht habe, vermeldet das Amt in einer aktuellen Mitteilung. Konventionell nach ÖLN-Richtlinien erzeugte Molkereimilch habe im selben Zeitraum einen Preis von 72.89 Rappen pro Kilogramm erzielt, vergleicht das BLW.

Der durchschnittliche Preisaufschlag für IP-Suisse Wiesenmilch hat demnach pro Kilogramm 6.4 Prozent betragen, oder 4.7 Rappen. Das BLW hält fest, dass sich die Preise für Wiesenmilch und ÖLN-Molkereimilch im Beobachtungszeitraum nahezu parallel entwickelt hätten. 

Tiefer als Bio und gewerbliche Verkäsung

Seit über 40 Jahren wird hierzulande Bio-Milch vermarktet. Dafür haben die Produzenten in den letzten zwölf Monaten einen Preis von 91.73 Rappen erhalten – 14.18 Rappen oder 18,3 Prozent mehr als für Wiesenmilch bezahlt wurde. 

Auch der Produzentenpreis für gewerblich verkäste Milch lag im Beobachtungszeitraum höher als das Entgelt für Wiesenmilch. Wer für die gewerblich Verkäsung produzierte, erhielt durchschnittlich 81.93 Rappen und damit 4.38 Rappen oder 5,6 Prozent mehr, als die Berner Oberländer Wiesenmilch-Produzenten. 

Preise auf dem Datenportal

Wer genau verfolgen will, wie sich die Preise entwickelt haben und auf dem neusten Stand bleiben möchte, findet die dazugehörigen Analysen auf der Webseite www.agrarmarktdaten.ch unter dem Reiter «Analysen». Aktuell werden lediglich Daten zum Milchmarkt auf dem Portal publiziert. Diejenigen zur Wiesenmilch finden sich hier. Weitere Marktdaten sollen im Jahr 2024 schrittweise folgen, schliesst das BLW seine Mitteilung.