Toni und Nicole Sigron aus Muldain im Kanton Graubünden erhielten letztes Jahr den «Bio Bruna Award», der in Zusammenarbeit von Braunvieh Schweiz und FiBL nur an Biobetriebe vergeben wird. Von der Organisation «Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost» erhielten sie 2020 für 20 Jahre einwandfreie Milch ebenfalls eine Auszeichnung.
Das vergangene Corona-Jahr brachte viel durcheinander. So konnten Auszeichnungen und Ehrungen nicht im üblichen gebührenden Rahmen durchgeführt werden. Mit einem Jahr Verspätung konnten Anfang Juli Marco Parpan, Präsident des Landwirtschaftlichen Vereins Obervaz und Lucas Margreth, Vereins-Kassier, Toni und Nicole Sigron endlich einen grossen Früchtekorb übergeben. Die beiden Funktionäre freuten sich riesig darüber, dass eines ihrer Mitglieder diese beiden begehrten Auszeichnungen erhalten hatte.
Der «Bio Bruna Award» ist eine begehrte Urkunde
Toni und Nicole Sigron wurden 2020 von Braunvieh Schweiz und FiBL mit dem «Bio Bruna Award» ausgezeichnet – eine begehrte Urkunde. Für diese Auszeichnung müssen vor allem bei der Fütterung Bedingungen erfüllt werden, die man in der konventionellen Milchproduktion nicht findet.
Für die Beurteilung werden messbare Kriterien herangezogen: Der Betrieb muss Bio-zertifiziert sein und es braucht mindestens zehn Standardabschlüsse mit Braunvieh- oder Original-Braunvieh-Tieren. Der Durchschnitt folgender Kriterien muss ebenfalls eingehalten werden:
- Die Zellzahl darf nicht höher als 100'000 pro Milliliter Milch sein.
- Die Serviceperiode, das ist die Zeit zwischen erster Belegung und Trächtigkeit, beträgt höchstens 110 Tage.
- Der Eiweissgehalt im Berggebiet muss mindestens 3,2 Prozent betragen.
- Die Lebensleistung, eben-falls im Berggebiet, muss mindestens 24'000 Kilogramm betragen.
20 Jahre einwandfreie Milch ist eine grosse Leistung
2020 wurden Toni und Nicole Sigron auch für 20 Jahre einwandfreie Milch ausgezeichnet. Sie liefern die Milch ihrer Kühe in die Puracenter AG auf die Lenzerheide. Sie erhielten von der Organisation «Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost» eine Glocke als Lohn für ihren unermüdlichen Einsatz, einwandfreie Milch abzuliefern.
Zweimal pro Monat werden Milchproben genommen. Dabei wird auf die Zellzahl in der Milch kontrolliert. Das Resultat sagt aus, wie gesund die Euter der Kühe sind. Weiter werden Keime gezählt, was Auskunft über die Hygiene der Milch gibt. Hier darf in keiner Probe die Zellzahl über 350'000 pro Milliliter Milch betragen und die Keimzahl muss unter 80'000 liegen. Pro Jahr werden somit 24 Proben genommen, was in 20 Jahren 480 Proben ergibt. Bei diesen nie zu viele Zell- oder Keimzahlen zu haben, ist eine enorme Leistung.
Eine Glocke als Auszeichnung für den unermüdlichen Einsatz
Wenn ein Milchlieferant ein Jahr lang einwandfreie Milch geliefert hat, erhält er eine Plakette, die gerne sichtbar an der Stallwand aufgehängt wird. Nach fünf, zehn und fünfzehn Jahren gibt es jeweils eine grössere, spezielle Plakette als Auszeichnung. Für 20 Jahre einwandfreie Milchlieferungen erhält der Landwirt eine Glocke mit reich verziertem Glockenriemen. Diese erhielten nun auch Toni und Nicole Sigron für ihren Einsatz.