Raps und Weizen reifen ab. Wie in den letzten Jahren fällt die Ernte dieser beiden wichtigen Ackerkulturen heuer ebenfalls eng zusammen. Begünstigt wird der Prozess durch den in dieser Woche niedergegangenen Regen sowie die am Wochenende erwarteten hohen Temperaturen.

Sammelstellen sind bereit für die Ernte

Erste Abgaben werden von den Sammelstellen in den nächsten Tagen erwartet. Je nach Grösse beziehungsweise Lage der Sammelstelle verfolgt man verschiedene Annahmestrategien. «Wir fahren in dieser Zeit einen 24-Stunden-Schichtbetrieb, generell nehmen wir Raps ab 18 Uhr an und füllen folgend mit Weizen auf», erklärt Markus Raschle von der Getreide Mittelthurgau AG in Märstetten.

Über andere Rahmenbedingungen verfügt Walter Kipfer von der Getreide Züri Nord AG. «Wir verfügen zum Glück über zwei Annahmestandorte im Kanton Zürich – Niederhasli und Steinmaur. In Steinmaur fahren wir in dieser Zeit im Dauerbetrieb. In Niederhasli sind wir jedoch mitten in einem Wohn- und Industriegebiet. Wir können darum nur tagsüber Posten annehmen. Dafür verfügen wir an diesem Standort über zwei Annahmelinien und können dadurch die Kulturen räumlich besser aufteilen», erklärt Kipfer.

Etwas entspannter nehmen kann die Lage Eric Droz, Geschäftsführer der Alb. Lehmann Bioprodukte AG (Biomühle Lehmann) im sankt-gallischen Gossau: «Da wir bei uns keinen Raps annehmen, entfällt die Doppelbelastung durch die zwei Kulturen. Wir rechnen jedoch ebenfalls damit, dass die ersten Weizenposten bei uns nächste Woche eingehen; wir sind bereit für die Ernte

Das Wetter ist entscheidend

Abo Getreideernte Lässt die Trockenheit Gerste und Weizen notreif werden? Thursday, 15. June 2023 Grundsätzlich hängt alles natürlich davon ab, wie sich das Wetter in den nächsten Tagen entwickeln wird. «Bei einem stabilen Hochdruckgebiet empfehlen wir den Landwirten, den Raps länger auf dem Feld zu lassen», erklärt Markus Raschle und ergänzt, dass diese Massnahme bereits im letzten Jahr erfolgversprechend war. «Wir konnten so die Hälfte aller Rapsposten mit einem TS-Gehalt von unter sieben Prozent Feuchtigkeit annehmen», so Raschle.

Das hilft, die Erntearbeitsspitzen etwas zu entlasten und Hektik aus dem Alltag zu nehmen. So bleibt dann auch mehr Zeit für eine allfällige letzte Feldkontrolle vor dem Drusch inklusive des Entfernens von noch vorhandenen Blacken- und Distelständern. «Mit dieser entscheidenden Massnahme vermeide ich einen punktuell hohen Samenvorrat im Boden. Und sonst gilt bei mir, dass ich dem Mähdrescherfahrer pro gefundenem Blackenständer einen Fünfliber zahle. Das zahlt sich für mich auf jeden Fall aus», lautet der Ratschlag eines angefragten Landwirts.

Weiter geht es mit der Stoppelbearbeitung

Abo Wichtig ist eine flache Bearbeitung, damit die Körner Bodenschluss erhalten, aber nicht vergraben werden. Aktuelles aus dem Ackerbau Nach der Ernte geht es los mit der Stoppelbearbeitung Saturday, 25. June 2022 Wo die Felder bereits abgeräumt wurden, liegt der Fokus nun auf der Stoppelbearbeitung. Je nach Betriebsausstattung kann zum Beispiel mit einer Grubberdurchfahrt das Ausfallgetreide zum Keimen angeregt werden oder es können Problemunkräuter wie die Quecke oder die Ackerwinde chemisch bekämpft werden.