Dass die Mittel für Massnahmen wie Herdenschutzzäune (HSZ) bereits aufgebraucht und Zahlungen gestoppt wurden, führte im Schwyzer Kantonsrat zu einer Kleinen Anfrage.
Unschöne Kritik vom Leiter des Umweltdepartement
Älpler und Kantonsrat Martin Brun wies in dieser darauf hin, dass der Leiter des Umweltdepartements noch im Frühjahr über die Medien habe verlauten lassen, dass der Herdenschutz massiv ausgebaut werden müsse und das bisher Geleistete noch nicht ausreiche. Nun habe der Kanton mitgeteilt, dass die Auszahlungen bereits gestoppt würden. Brun wollte wissen, wie viele Gesuche aktuell noch nicht behandelt seien und um welche Beträge es gehe. Weiter stellte er die Frage, mit wie vielen Gesuchen bis Ende Jahr gerechnet werde und was der Kanton unternehme, damit die Bauern nicht auf den Zusatzkosten sitzen bleiben würden.
Nur vier Gesuche konnten berücksichtigt werden
Bis am 12. Juni 2023 seien 25 Gesuche für rund 35 km HSZ eingegangen, schreibt Regierungsrätin Petra Steimen-Rickenbacher in der Antwort. Davon konnten nur vier Gesuche berücksichtigt werden. Zusammen mit den sistierten Gesuchen zum erschwerten Unterhalt der HSZ belaufe sich der nicht ausbezahlte Betrag auf 69 114 Franken. Der Kanton prüfe, die Ausfälle vorzufinanzieren, damit die Gesuchsteller die Herdenschutzmassnahmen ausführen. Zudem setze sich der Kanton auf Stufe Bund dafür ein, dass die neuen Rahmenbedingungen im Herdenschutz frühzeitiger kommuniziert würden. Und das Bundesparlament soll einen Nachtragskredit bewilligen.
Anträge für eine Betriebszaunpauschale
Aktuell nehme die Herdenschutzberatung weiterhin Gesuche entgegen. Für die neuen Gesuchsteller – sowie einen Teil der abgewiesenen Gesuche – würden beim Bafu Anträge für eine Betriebszaunpauschale gestellt. Diese Gesuche seien momentan zurückgestellt, da die entsprechenden Kredite ausgeschöpft sind. Das Bafu habe jedoch mitgeteilt, dass es sich zusammen mit der Branche um eine Lösung bemühe.

