Die tägliche Tierkontrolle und die Essiggurkenernte dominieren auch im August unseren Alltag. Die Schafe sind in verschiedene Gruppen aufgeteilt, da die Decksaison begonnen hat. Die erste Arbeit an diesem Tag ist die Kontrollrunde bei den Schafen. Bei der Zuchtgruppe angekommen, fällt mein Blick zuerst auf den Schafbock. Er belastet eines seiner Hinterbeine nicht und liegt sehr viel.
Verletzter Bock
Zum Glück ist der Bock umgänglich, ich kann sein Bein kontrollieren, ohne ihn fixieren zu müssen. Offensichtlich hat er Schmerzen an einer Klaue. Nachdem ich ihn versorgt habe, markiere ich seine Brust noch einmal mit Farbe. Er hat bereits ein paar Auen gedeckt, ich vermute aber, dass er aktuell keine weiteren deckt. Der Zeitpunkt der Verletzung ist denkbar ungünstig.
Ich mache mich auf den Weg zur anderen Gruppe. Unser Charolais-Swiss-Bock Charly hat bereits gute Arbeit geleistet, es sind einige Auen farblich markiert. Ich notiere mir die Ohrmarkennummern, damit ich den theoretischen Geburtstermin ausrechnen kann. Nach rund 15 Tagen wechsle ich die Farbe, mit der die Brust der Schafböcke angemalt ist. Damit zeigt sich, welche Auen noch einmal nachgedeckt werden.
Zähne kontrolliert
Die letzte Gruppe sind die abgesetzten Lämmer. Auch bei dieser Gruppe ist alles in Ordnung. Zur Vorbereitung auf die Decksaison haben wir in der dritten Juliwoche die Lämmer abgesetzt. Die Klauen werden geschnitten und die Zähne kontrolliert. Die Zahngesundheit ist bei uns ein Selektionsmerkmal und entscheidet mit, ob eine Aue noch einmal gedeckt wird.
Rund ein Drittel decken wir reinrassig für die Eigenremontierung und der Rest sind F1-Kreuzungen. Mit Flushing haben wir aufgehört, da Spiegelschafe sehr fruchtbar sind und Drillinge oder auch Vierlinge bei unseren Fütterungsbedingungen keine Seltenheit sind. Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen und bezüglich der Gesundheit der Auen sind wir froh, wenn es bei Zwillingen bleibt.
Zwei Tage später ist klar, dass der Bock nicht mehr deckt. Wir behalten ihn im Stall, um ihn besser behandeln zu können. Da wir noch nicht alle Jungböcke verkauft haben, kommt einer von diesen zum Einsatz. Ich kontrolliere noch die Inzuchtgrade und wir stellen die Gruppen etwas um, dann kann der Jungbock eingesetzt werden.
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Erfreuliche Ernte
Die Essiggurkensaison neigt sich langsam dem Ende zu. Die Regenphase haben die Pflanzen überraschend gut überstanden. Der Ertrag ist mit den sommerlichen Temperaturen auf einem erfreulichen Niveau. Kurzfristig hatten wir einen etwas hohen Anteil an übergrossen Gurken, das haben wir wieder in den Griff bekommen.
Den Transport der Gurken vom Feld mache ich normalerweise mit unserem neueren Traktor. So viele Vorteile die ganze neue Technik hat, gefühlt ist immer dann etwas kaputt, wenn Hochbetrieb ist. Der Traktor muss in die Werkstatt. Stattdessen kommt der kleine Rote zum Einsatz, der erste Traktor, der damals angeschafft wurde. Ebenfalls können wir auf eine super Nachbarschaftshilfe zählen, wir helfen uns gegenseitig mit Traktoren und Maschinen aus.
Im September machen wir eine Woche Ferien. Wir, und ganz besonders die Kinder, freuen uns schon.
