Der Wecker klingelt heute um 5.15 Uhr. Ein Glas Wasser, zehn Minuten Sport und dann gehts raus in den Stall zu den Kühen. An einem normalen Tag zu zweit, heute allein.

7 ha mähen

Abo Meisterlandwirtin Vreni Spitz ist nebst der Feldarbeit für die Milchkühe zuständig. Feldherrinnenblog Der arbeitsreichste Monat des Jahres ist geschafft Thursday, 10. July 2025 Wir haben uns gestern spontan doch noch entschieden, zu mähen. Es ist nicht so einfach, in diesem Sommer ein sicheres und trockenes Zeitfenster für die Futterernte zu finden. So mäht mein Mann Michi jetzt fertig. Die Kunstwiese liegt schon, bleibt noch das, was Naturwiese ist – ungefähr sieben Hektaren für diesen fünften Schnitt.

Ich lasse unser Grüppchen Laufenten und die Hühner raus. Die Katzen und unser Hund Jackie bekommen ihr Frühstück. Im Stall wärme ich zuerst den kleinsten Kälbern Milch – für die Gruppe Aufzuchtkälber am Tränkeautomat und für die abgetränkten Kälber gibt es frische Silage und Heu. Anschliessend kontrolliere ich die wichtigsten Listen. Da unsere Mädels rund um die Uhr von unserem Melkroboter gemolken werden, muss ich sie nicht gross stören. Jetzt gehts ans Saubermachen beim Roboter, den Milchfilter wechseln, die Liegeboxen frisch machen, die Quergänge schoren und den Mistschieber laufen lassen. In der Abkalbegruppe und bei allen Kälbern streue ich frisch ein und die Blumen am Stall brauchen noch einen Schluck Wasser.

Das volle Programm

Etwas früher als üblich bereitet mein Schwiegervater die Futtermischung für die Kühe vor. Während ich ins Haus gehe, wo unsere Kinder Lena und Luca schon am Spielen sind.

Es ist Sommerferienzeit – keiner muss auf irgendeine Zeit irgendwo hin. Das heisst, auch mal etwas länger im Pyjama sein und einfach mal mit dem Tag beginnen, wie man grad Lust hat. Das geniessen wir sehr. Heute haben wir aber ein volles Programm. Wir frühstücken gemeinsam. Anschliessend bereite ich schon mal unser Mittagessen vor. Das muss heute etwas sein, das man wärmen oder besser noch mitnehmen kann, wie zum Beispiel Schinkengipfeli.

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Fahrsilo wird vorbereitet

Mein Schwiegervater ist schon losgefahren, um das Gras zu wenden. Luca begleitet ihn natürlich auch. Mittlerweile ist Michi vom Mähen zurück. Er hat auch was gegessen und hängt das Mähwerk ab und den Schwader an. Am andern Traktor werden die Walze und der Siloverteiler angehängt. Gemeinsam legen wir die Wandfolie beim Fahrsilo aus und befestigen sie. Zeitgleich wird auf dem Acker unser Brokkoli gehackt.

Beim Schwiegervater ist ein Traktorenwechsel angesagt. Er geht nun mit dem Einzelschwader um alle Felder herum. Mein Mann Michi beginnt mit dem Doppelschwader ebenfalls zu schwaden. Da auch der Lohnunternehmer heute ein volles Programm hat und schon um 14 Uhr starten will, müssen wir alle Gas geben. Die Kunstwiesen nahe am Betrieb wende ich nochmals. Gemeinsam mit den Kids mähen wir rund um den Hof alles aus und rechen zusammen, was noch liegen geblieben ist. Wir essen etwas und schon gehts wieder los mit Heimführen.

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Zwischendurch ein Glace

Die Kinder fahren auf dem Walztraktor mit. Ich verteile unterdessen Glace an alle. Nachdem alles Gras eingeführt ist, wird noch weiter gewalzt. Dann gibt es eine kurze Pause und anschliessend decken Michi und ich gemeinsam den Fahrsilo ab. Der Tag ist schnell vergangen. Schon ist es wieder Zeit für den Stall, den wir jetzt gemeinsam machen. Dann hängt Michi noch das Güllefass an. Ich gehe mit den Kindern auf die Weide zu den Ziegen und Rindern, um zu schauen, ob auch dort alles in Ordnung ist – ist es. Wir sind froh über diese Hauruck-Aktion beim Silieren, denn wir konnten das Futter doch noch in einem idealen Stadium und vor unserer Ferienwoche ernten. So geht ein voller, aber schöner Tag zu Ende.