Erst zwei Musterställe sind in Betrieb, 18 wären eigentlich erwünscht. Es werden deshalb weitere Betriebe aus der ganzen Zentralschweiz gesucht, welche beim noch bis Ende 2026 dauernden Zentralschweizer Ressourcenprojekt zur Reduktion von Ammoniak- und Geruchsemissionen mitmachen wollen. Die Projektgruppe zog diese Woche nach vier Jahren eine Zwischenbilanz zu den beiden Teilprojekten Ammoniak und Geruch. Es seien einige Fortschritte erreicht worden, allerdings gebe es auch noch einigen Handlungsbedarf.
Gut für Tiere und Umwelt
Positiv gewürdigt wurden die Wirkungen in den beiden bereits gebauten Musterställen. Im Milchviehstall von Roman Zimmermann in Merlischachen konnten die Ammoniakemissionen im Stall und Auslauf um 42 Prozent gesenkt werden, ohne Abstriche beim Tierwohl.
Im Schweinestall von Kaspar Sigrist aus Ufhusen wurden innovative Technologien eingebaut, wie Kühlung der Zuluft durch das Erdreich, Cool Pads und ein Luftwäscher. Diese erhöhten das Wohlbefinden von Tieren und Menschen und ermöglichten eine markante Senkung der Ammoniakemissionen um 70 Prozent (die BauernZeitung berichtete).
Eine weitere Massnahme des Teilprojekts Ammoniak ziele darauf ab, Wertschöpfung und Qualität auf Bauernbetrieben zu steigern. Dabei sollen neue Einkommensquellen geschaffen werden, wie Direktvermarktung oder Spezialkulturen, sodass die Tierbestände reduziert werden könnten.
Wertschöpfung erhalten
Neun innovative Betriebsleiter, welche in solchen Umstellungen Chancen sähen, würden derzeit vom BBZN bei solchen Projekten begleitet. Bei diesen wurde berechnet, dass die Ammoniakemissionen zwischen 20 und 90 Prozent gesenkt werden könnten. Für Raphael Felder, Leiter des Ressourcenprojekts und Geschäftsführer des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbandes ist wichtig, dass die Lebensgrundlage und Wertschöpfung auf den Betrieben erhalten bleibt, auch bei einer Reduktion der Tierproduktion.
Projektmassnahmen im Futterbau und der Fütterung seien hingegen zu ehrgeizig gestaltet worden und konnten von Betrieben nicht erreicht werden. Die wurden nun angepasst, um mehr Betriebe für die Umsetzung zu gewinnen. Noch offen seien die Ergebnisse zu den Massnahmen beim Teilprojekt Geruch in der Gemeinde Hohenrain. Die Geruchsbelastung soll vor Projektende 2026 nochmals erhoben werden. Immerhin habe man zur «Versachlichung der emotionsbeladenen Thematik» beitragen können.

