«Gratulation zu eurer hervorragenden Arbeit», lobte Daniel Flückiger, Geschäftsleiter von Mutterkuh Schweiz. «60 % aller geschlachteten Tiere in den Markenprogrammen (Natura Beef, Prime Beef) sind Limousin. Beim Label Weiderind sind es sogar 78 %». Rund 60 Personen folgten der Einladung zur Generalversammlung des Rasseclubs Swiss Limousin am 2. März im Seminarhotel Lihn in Filzbach und hörten interessiert zu. «Insgesamt ist sogar noch ein Wachstum zu beobachten», fügt Flückiger an.

Für die Stierwahl braucht es verlässliche Zuchtwerte

Angepasste Fütterung und ein frohwüchsiges Kalb pro Kuh und Jahr sind notwendig, damit die Produktion von Rindfleisch rentabel ist. Geburtsablauf und Wachstumsmerkmale sind teilweise genetisch bedingt und damit züchterisch beeinflussbar.

Sophie Kunz, Verantwortliche für die Zuchtwertschätzung der Fleischrinder erklärt: «Damit ihr einen passenden Stier auswählen könnt, braucht ihr verlässliche Zuchtwerte». Am Beispiel der Reproduktionsmerkmale erläutert sie, wie die Daten auf den Leistungsblättern zustande kommen. Die erfassten Geburtsgewichte der Kälber sind Grundlage für ihre Berechnungen. Dabei sehe sie grosses Verbesserungspotential. «Je mehr verwertbare Daten bei mir eintreffen, desto aussagekräftiger und glaubwürdiger ist der errechnete Zuchtwert». Die Mitarbeit aller Züchter sei deshalb unabdingbar.

Mit Verwendung des Gesamtzuchtwertes profitiert der Landwirt

Hilfe für die moderne Tierzucht Was genomische Zuchtwerte für Fleischrinder versprechen Saturday, 9. April 2022 Weiter erläuterte sie den Nutzen des neuen Gesamtzuchtwertes Fleischrinder, bezeichnet als Index Beef on Beef (IBB): « Er ist das effektivste Selektionswerkzeug für die Mutterkuhhaltung.» Der IBB dient z.B. dazu, Jungstiere zu rangieren. Die darin enthaltenen Werte werden gemäß ihrer Wirtschaftlichkeit gewichtet. «Die Wachstumsmerkmale (Geburts-, Absetz-, und Schlachtgewicht) fliessen dabei zu 40% ein, der Geburtsablauf zu 37%». An einem konkreten Beispiel zeigte sie auf, welchen Einfluss die so ermittelten Zahlen haben können. Als Berechnungsgrundlage nahm sie eine Herde mit 20 Mutterkühen die Natura Beef produzieren: «Im Vergleich erzielt der Bauer welcher einen Top Stier (IBB von 1260) einsetzt rund 8500.- mehr als derjenige, der eine schwachen Stier (IBB von 801) einsetzt».

Über die Hälfte macht es mit Limousin

Abo Pete, der bekannte Brown-Swiss-Stier war Teil der Stieren-Vorstellung auf dem Swissgenetics-Gelände. Tagebuch Einblick in die Wiege der Genetik bei Swissgenetics in Mülligen Thursday, 8. December 2022 Auch Svenja Strasser, Leiterin Fleischrinderherdebuch, betont die Wichtigkeit der züchterischen Arbeit: «Mit 51% aller Fleischrassenbesamungen ist Limousin aktuell absoluter Spitzenreiter. Hinzu kommt, dass sehr viel Mischsperma (z.B. SILIAN) eingesetzt wird.» Eine stetige Weiterentwicklung sei trotzdem wichtig. Sie sagt: «Wir müssen aufpassen, dass uns die genetische Breite erhalten bleibt.» Dies bedeute, dass auch importierte Samendosen (z.B. mit ausgewählter Spitzengenetik aus Frankreich) regelmässig eingesetzt werden müssten. Mit BeefNet und SmartCow empfiehlt sie zwei Applikationen für Computer und Handy, welche das Herdenmanagement deutlich erleichtern.

Limousin Regional, das Label für hochwertiges Limousin-Fleisch

Nach dem Mittagessen führt Präsident Roman Strupler zügig durch die Hauptversammlung und gab einen kurzen Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr. Beat Elmer präsentiert den Jahresbericht von Limousin Regional, einer vom Rasseclub Swiss Limousin geführte Marke, die auf tierfreundliche und nachhaltige Erzeugung von hochwertigem Fleisch setzt. Geplant ist, die Produkte via lokale Metzgereien oder direkt ab Hof zu verkaufen. Man suche noch geeignete Metzgereien und Produzenten.

Neues Vorstandsmitglied und Würdigung eines erfolgreichen Züchters

Mit Gérald Chételat schied der einzige Vertreter der welschen Schweiz aus dem Vorstand. Seine engagierte, beständige und kollegiale Arbeit war stets hochgeschätzt, Chételat bleibt als Ehrenmitglied erhalten. Seinen Platz nimmt neu Jonas Meyer ein.

Abo Martina Guyer krault die Limousin-Kuh Liv. Alle Tiere auf dem Schürlihof sind handzahm. Der tägliche Umgang mit ihren Rindern bedeutet für die Landwirtin Erholung. Porträt Martina Guyer ist glücklich am Ende der Welt Sunday, 28. January 2024 Gewürdigt wurden auch die langjährigen Verdienste des erfolgreichen Züchters, Oberexperten und Gründungsmitgliedes des Rasseclubs Limousin, Hans Schild. Zum Schluss wurde nochmals die Wichtigkeit der Teilnahme an Veranstaltungen betont. Nur wenn die Konsumentinnen und Konsumenten die Limousin-Rasse an der Olma, Luga oder BEA sehen, erhöhe sich Bekanntheit und auch die Kaufbereitschaft für das Produkt.