In den vergangenen Wochen hat das Wetter wieder etwas gutgemacht. Die Bodenverhältnisse haben eine ausgedehnte Herbstweide ermöglicht. Gleichzeitig waren im Oktober immer noch Wachstumsraten von bis zu 40 kg TS/ha/Tag möglich. Zuletzt hat das Graswachstum stark abgenommen, die Bestände schiessen nach der Nutzung jedoch noch sehr schön an.

Nicht zu hoch überwintern

In der Theorie ist alles klar: Wenn Gras mit 7 bis 10 cm in den Winter geht, können ihm Schneeschimmel und andere Schadorganismen nichts anhaben, zudem hat es genug Reserven dafür, im Frühjahr möglichst früh wieder weiterzuwachsen. Allerdings war es in den letzten Jahren zunehmend schwieriger, den genauen Eintritt der Vegetationsruhe abzuschätzen. Gerade in tieferen Lagen hat es sich deshalb bewährt, Bestände, welche zu hoch überwintern würden, während der Wintermonate bei trittfesten Bedingungen zu nutzen: Idealerweise mit leichten Tieren wie Schafen, bei trockenen Bedingungen sogar mit Rindern oder Kühen. Was im Februar gefressen wird, wird in einem nassen April nicht so rasch überständig.

Staffeln für den Frühling

Bei guten, stabilen Weidebeständen muss nicht mit Schäden gerechnet werden, wenn einzelne Koppeln zu kurz in den Winter gehen. Weil dadurch der Vegetationsstart etwas verzögert wird, ergibt sich somit schon früh im neuen Weidejahr eine gewisse Futterstaffelung. Diese Staffelung erleichtert den Weidebeginn und verhindert, dass alle Koppeln zur gleichen Zeit die Auftriebshöhe erreichen oder gar überschreiten.

Kalium als Frostschutzmittel

Eine mässige Düngung mit Rindergülle im Spätherbst kann die Winterfestigkeit der Bestände verbessern. Dies aufgrund der höheren Kaliumgehalte. Kalium ist in den Zellen verantwortlich für den Zelldruck und die Regulierung des Wasserhaushalts, auch stärkt Kalium die Zellwände der Pflanzen. Weiter fördert es die Synthese von Schutzsubstanzen wie Zucker, welcher den Gefrierpunkt des Zellsafts herabsetzt und somit als «Frostschutzmittel» dient. Während sich Kalium positiv auf die Winterfestigkeit auswirkt, haben hohe Stickstoffgaben eine negative Wirkung auf die Winterfestigkeit der Pflanzen.

Pflege von Neu- und Übersaaten

Übersäte Parzellen sollten möglichst noch schonend genutzt werden. Durch die Beweidung kann die Konkurrenz auf die noch jungen Futterpflanzen reduziert werden. Auf Neuansaaten, welche noch eine geringe Tragfähigkeit aufweisen und wo kein Säuberungsschnitt gemacht werden kann, stellt die Beweidung mit Schafen eine wertvolle Pflegemassnahme dar.

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