Martin Harder wurde am Dienstag, 27. Februar 2024, an der Hauptversammlung von Bio Ostschweiz einstimmig gewählt. Harder, Nachfolger von Sepp Sennhauser, wird sein Amt in Co-Leitung mit Peter Schweizer ausführen. «Es war mir ein Herzensanliegen, euch zu vertreten», verabschiedete sich Sennhauser, der sich nie davor scheute, an den Delegiertenversammlungen von Bio Suisse kritische Fragen zu stellen.
Neue Vorstandsmitglieder und Delegierte
Mit Martin Harder nimmt ein Beerenproduzent Einsitz im Vorstand. «Es gib Sparten – wie den Beerenanbau –, der bis auf Stufe Bio Suisse schlecht bis gar nicht in den Gremien vertreten ist», sagte Harder nach seiner Wahl. Sein Hauptantrieb sei, dass der Austausch zwischen den Biobäuerinnen und -bauern noch besser werde.
Ordentliche Wahlen
Im Vorstand bestätigt wurden Peter Schweizer, Melchior Knaus, Daniela Marty, Karin Mengelt und Daniel Fröhlich. Neu dabei sind Martin Harder und Michael Stacher.
Auch bei den Bio-Suisse-Delegierten gab es Wechsel: Markus Bollhalder und Hans Oppikofer folgen auf Josef Appert und Sepp Rüegg. Christian Roth ist neuer Ersatzdelegierter. Zudem wurde Tobias Brülisauer verabschiedet. Er begleitete in 14 Jahren 180 Bio-Umstellungen.
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Mehr Geld für Ostschweizer Biomarkt
Nebst den Wahlen gaben die Finanzen zu reden. Die Rechnung 2023 schloss mit einem Verlust von Fr. 18'000. Grund sind unter anderem die tieferen Beiträge des St. Galler Bauernverbandes (SGBV). Dieser möchte Beiträge an kantonale Organisationen (für Marketing, Anlässe usw.) zukünftig nicht mehr als Pauschale, sondern gezielt ausrichten. Der ebenfalls anwesende SGBV-Präsident Peter Nüesch teilte mit, dass der Betrag für 2023 gemäss alter Vereinbarung nachträglich noch ausbezahlt wird. Zukünftig brauche es eine Leistungsvereinbarung zugunsten der Gesamtlandwirtschaft im Kanton.
Das Budget sieht einen Verlust von Fr. 14'000.– vor, was laut Kassier Melchior Knaus aufgrund des komfortablen Vereinsvermögens verkraftbar sei. Rechnung und Budget wurden gutgeheissen. Ebenso ein Antrag von Monika Egli, für den Ostschweizer Biomarkt zusätzlich Fr. 5000.– zu sprechen. Damit stehen dem OK für den 20. Biomarkt in Weinfelden Fr. 17'000.– zur Verfügung.
Marketinggelder gezielt einsetzen
Als Gastreferentin war Nicole Strebel, Finanzchefin von Bio Suisse, nach Amriswil gereist. Kritische Fragen an sie gab es beim Ausgabenposten Marketing und Kommunikation. Ein Bauer meinte: «Dafür geben wir am meisten Geld aus und doch weiss 90 Prozent der Bevölkerung nicht, dass unsere Tiere mit 100 Prozent Knospe-Futter gefüttert werden.»
Strebel entgegnete, man habe erkannt, dass die Inhalte in der Kommunikation reduziert werden müssen. «Wir sind daran, das Konzept zu vereinfachen und uns spezifisch auf Mehrwerte zu fokussieren.» Wirklich glücklich war der Bauer mit der Antwort nicht: «Ich frage mich immer noch, wohin die 5 Mio Franken gehen.»
Verein Swiss Green Protein löst sich auf
Andy Vogel informierte, dass der Verein Swiss Green Protein aufgelöst wird. Das Ziel, den inländischen Futterleguminosenanbau zu fördern, habe man erreicht. «Das Produkt ist auf dem Markt angekommen», sagte Vogel, der den Verein präsidiert, zufrieden. Das Vermächtnis soll Bio Ostschweiz übertragen werden. Zu diesem «Paket» gehören laut Vogel das Vermögen, die Markenrechte, die Website und das Knowhow.
Die Diskussion über die Regelung «100 Prozent Schweizer Futter» und einen Antrag von Bio Grischun vertagte Peter Schweizer auf den Basisabend vom 27. März 2024.

