Abo Zwei Hauptkulturen auf demselben Schlag: Hier soll der Mais als Barriere die Zuckerrüben vor krankheitsübertragenden Insekten schützen. Jubiläum mit internationalen Gästen Zuckerrüben und Mais auf demselben Feld – eine vielversprechende Kombination Friday, 12. September 2025 Innerhalb von 24 Stunden nachdem seine Zuckerrüben gerodet sind, sät Fritz Reusser Winterweizen. Das bedeutet, dass er sich nach dem Termin des Abräumens richten muss. Bisher habe das aber immer funktioniert, sagt der Landwirt aus Biezwil SO. Eine Untersaat gehörte jeweils auch zu seinem Erfolgsrezept, das sich an den Prinzipien der Konservierenden Landwirtschaft orientiert.

Mit zwei Dosierungen, aber in einem Zug gesät

«Der Rübenroder bereitet mir das Saatbett», beschreibt Fritz Reusser. Seiner langjährigen Erfahrung nach braucht es nach der Zuckerrübenernte keinen Tiefgrubber oder Ähnliches. «Die Bodenbearbeitung übernehmen bei uns Pflanzenwurzeln und Regenwürmer», gibt der Solothurner und Direktsaatpionier zu bedenken. In einem Zug mit dem Weizen säte er eine gräserbetonte Untersaat mit Englisch Raigras, Lieschgras, diversen Kleearten, Seradella, Leindotter, Phacelia und Koriander. «Die Sämaschine arbeitet mit zwei Dosierungen, das Saatgut wird aber mit demselben Luftstrom transportiert», schildert Reusser. Die Saatstärke des Weizens liess er unverändert, von der Untersaat kamen 12 kg/ha in den Boden.

Die Konkurrenz der Untersaat bleibe so klein genug, um den Weizen nicht negativ zu beeinflussen. In den Lücken einer Parzelle mit weiten Reihen («Hasenweizen») hätten die Untersaatpflanzen in diesem Jahr hingegen zu viel Platz gehabt und seien zu dominant geworden, erzählt er.

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Nur von Hand die Disteln entfernen 

Abo Nicht in allen Jahren gedeiht die Untersaat gleich üppig. Beat Wüest verwendet die Mischung UFA-Maislegu. Mais Untersaaten sind ein Mehraufwand, aber «in der Fruchtfolge sicher positiv» Monday, 6. May 2024 Mit der Untersaat gelang dem Solothurner herbizidfreier IP-Suisse-Weizen ohne mechanische Unkrautbekämpfung. Nur Problemunkräuter – namentlich Disteln – ging er von Hand ausstechen. «Im Frühling hat der Leindotter jeweils schön geblüht», erinnert sich Reusser. Einen Einfluss der Ausrichtung der Reihen je nach Himmelsrichtung, die mancherorts als Faktor für das Gelingen einer Kultur mit Untersaat diskutiert wird, hat er nicht festgestellt. «Die Untersaat sollte sowieso im Schatten des Getreides wachsen können», bemerkt er.

Untersaat auch beim Raps

Auf das Brotgetreide folgt in Reussers Fruchtfolge Raps. «Der sieht heuer wunderschön aus», berichtet er, «alles ist grün.» Mit Letzterem spielt er auf die Untersaat an, die beim Raps zwar am selben Tag wie die Kultur, aber in einem separaten Durchgang gesät worden ist. «Wir säen den Raps seit Jahren als Einzelkornsaat, dort die Untersaat hingegen breit in die Reihen», erklärt der Landwirt. Langfristig könnte er sich jedoch vorstellen, auch hier beides gleichzeitig zu säen.

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Um die Untersaat nach der Getreideernte und vor dem Raps abzustoppen, setzt Fritz Reusser ein Totalherbizid ein. «Dafür brauche ich kein Rapsherbizid mehr und der Boden ist durchgehend begrünt», hält er fest. Innert zehn Tagen nach der Weizenernte erfolgt die Rapssaat.

Keine Probleme mit Ertrag oder Qualität

Studie Raps-Untersaaten reduzieren Schäden durch Erdflöhe Tuesday, 11. February 2020 Untersaaten hätten bei ihm bisher weder Ertrag noch Qualität negativ beeinflusst, resümiert Fritz Reusser. Der Unterwuchs bleibe tief genug, um keine Probleme mit Feuchtigkeit bzw. erhöhtem Pilzdruck zu verursachen. «Der Ertrag ist nicht besser, aber auch nicht schlechter.» Der dauergrüne Boden und die Einsparungen beim Herbizid sowie der mechanischen Unkrautbekämpfung sind es ihm wert, mit Untersaaten zu arbeiten.

Der Ackerfuchsschwanz macht einen Strich durch die Rechnung 

Heuer aber sieht sich Fritz Reusser gezwungen, seine langjährige Strategie zu ändern. «Wir haben plötzlich Ackerfuchsschwanz auf unseren Flächen», sagt er. Gegen dieses Problemunkraut werden Herbstbehandlungen mit Bodenherbiziden empfohlen, die sich nicht mit Untersaaten und herbizidfreiem IP-Suisse-Weizen vereinbaren lassen. Ausserdem zieht der Landwirt Konsequenzen aus der Ernte 2025, als er beim Roggen mit Mutterkorn zu kämpfen hatte. «Es heisst, der Mutterkornpilz überwintere in Gräsern, und die hat es in meiner Untersaat.» In Reussers Dinkel hingegen wächst auch in diesem Jahr die übliche Untersaatmischung, «da wage ich es.»