BauernZeitung: Wie viel Hansjakob Marti steckt in Ihrem Buch «Blutige Spuren im Schnee»?

Hansjakob Marti: Die Verbundenheit zur Landwirtschaft, meine Vergangenheit als aktiver Geräteturner, und ich mag die Konfrontation mit der Natur. 

Ich gab dem Buch übrigens den Namen «Beni», nach dem Hauptprotagonisten. Der Verlag behielt sich jedoch die Titelhoheit vor.

 

Lesen und gewinnen

Beni sieht die Leiche der Schwester seiner Freundin im Schnee liegen. Als er sich über sie beugt, taucht der Dorfpolizist am Tatort auf. Aus Angst, seine Unschuld nicht beweisen zu können, rennt Beni ohne Essen und nur im Trainer bekleidet, in die kalte Winternacht hinaus und versteckt sich in in einem Tal in einer Felsspalte. Sein Kampf ums nackte Überleben beginnt ...

Wie wollen wissen wie es weitergeht?

Wir verlosen drei Exemplare des süffig geschriebenen Abenteuerkrimis «Blutige Spuren im Schnee». Spannung ist bis zur letzten Seite garantiert.

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Hansjakob Marti, Blutige Spuren im Schnee, Cameo Verlag, 330 Seiten, Fr. 17.90

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(Bild Cameo Verlag)

 

Sind Sie Beni?

Nein, aber ein sehr guter Freund von mir ist das Vorbild für Beni. Im Winter muss er mit den Skiern sieben Kilometer bis zu seinem Zuhause zurücklegen. Das macht er täglich, morgens und abends versteht sich. Ausserdem ist mein Freund Jäger, passionierter Kletterer und er war mehrmals in Alaska. 

Ich gab ihm den Text im Vorfeld natürlich zum Lesen und wollte wissen, wie realistisch meine Geschichte sei.

Und, was meinte er dazu?

Bis auf die Wölfe in Alaska, die Beni und Erich angreifen, fand er die Geschichte gut. Doch meine Internetrecherche ergab, dass Wölfe unter gewissen Umständen sehr wohl Menschen angreifen können, darum blieb die Wolfsattacke drin.

Beni verbringt einen Winter unter widrigen Umständen in einer Höhle. Haben Sie selber Erfahrung mit Survival?

Eher weniger. Aber ich lese sehr viel, sicher so 30 Bücher pro Jahr. Da erfährt man einiges. Einer meiner Lieblingsautoren ist Ken Follett. Er schreibt 1000-seitige Epen. Zuletzt las ich eine Geschichte von ihm, das spielte zur Zeit der Pest. Und als Kind verschlang ich alle Karl May-Bücher.

Die Idee, dass Beni Murmeltiere essen könnte, kam mir, weil ich einen Text gelesen habe, in dem man Murmeltiere im Winter ausgrub, um sie umzusiedeln. Murmeltiere esse ich übrigens sehr gerne, aber ich jage sie nicht selber. Ich tausche mit Jägern: ein Mungg gegen ein Kilo Käse. 

Die Stallszenen heimel an, man merkt, Sie kennen sich aus.

Ich kann kein Buch schreiben, in dem nicht mindestens eine Kuh vorkommt.

Wie schreibt man eigentlich ein Buch?

Ich hab schon immer gern geschrieben, entweder war ich in Vereinen Präsident oder Aktuar. Auf der Alp schrieb ich bereits in den 70er-Jahren während des Käsens Kurzgeschichten. Wir hatten zu kleine Einrichtungen, dass ich sogar am Abend käsen musste, das dauerte dann gerne bis Mitternacht. Das Schreiben half mir dabei, nicht einzuschlafen. 

Einige dieser Kurzgeschichten kann man in meinem Buch «Niggälifallä», was auf Glarner Dialekt Mausefalle heisst, von 2016 nachlesen. 2018 gab ich zudem eine Sammlung von Mundart-Texten im Eigenverlag heraus.

Sie schreiben also Bücher am Laufmeter?

Ich hätte noch weitere vier fixfertige Geschichten im Computer, die ich herausbringen könnte (lacht verschmitzt).

Ein Buch schreiben ist eines, einen Verlag finden, der es herausbringt, das andere.

Meine Lungen- und Herzfunktion sind stark beeinträchtigt, leider wird das bei uns in der Familie vererbt. Rudolf Zollinger, ein freier Journalist von der Glückspost, machte einmal ein Interview mit mir im Zusammenhang mit meiner Krankheit. Er redigierte später mein Manuskript und stellte den Kontakt zum Verlag her. 

Was lesen wir als Nächstes von Ihnen? 

Wie schon gesagt, ich habe noch einiges in der Pipeline. Über Weihnachten zum Beispiel inspirierte mich das Erdbeben im Glarnerland von Ende Oktober zu einer Geschichte über einen Dachdecker, der mit seiner Familie das Unglück in einem Seitental überlebt, aber eingeschlossen wird. 

Ein Skript mit viel Sex und Krime drin ist Rudolf Zollinger gerade am Durchlesen und sein erstes Feedback war keineswegs vernichtend (breites Grinsen im Gesicht).

 

Zur Person

Hansjakob Marti (69) ist Bergbauer und Schriftsteller, und er schneidet auf Verlangen auch Haare. Er bewirtschaftete zusammen mit seiner Frau Vreni in Matt GL einen Betrieb in Bergzone lll mit 20 Brown Swiss-Kühen, 30 Schafen und 25 ha Land. Die Sommer verbrachte er als Älpler im Krauchtal. Auf dem Hof wird Alp- und Bergkäse hergestellt.

2009 übergab Hansjakob Marti den Hof aus gesundheitlichen Gründen an den Sohn. Er hat Freude an seinen vier Enkelkindern und ist oft in der Holz- oder in der Eisenwerkstatt anzutreffen.