Eine effiziente Heutrocknung trägt erheblich zu einer guten Futterqualität bei – es entsteht hochwertiges Eiweissfutter, welches fast die Qualität von Trockengrün erreicht. Auf vielen Betrieben wird der Heustock mit Kaltluft, also Aussenluft, belüftet. Damit kann Mähgut mit einem relativ tiefen Wassergehalt von unter 30% eingebracht werden, um innerhalb einer nützlichen Frist den nötigen 88% Trockensubstanz-Anteil zu erreichen. Ist das Dürrfutter nach längeren Nässeperioden nach dem Heuen und Emden zu feucht, reicht ein Belüfter oftmals nicht aus, um Schimmel und Futterqualitätseinbussen zu vermeiden. Neben Anpassungen des bestehenden Heustocks lohnen sich grössere Investitionen.
Quellen zur Wärmebelüftung
Mit einer Wärmebelüftung und/oder einem Luftentfeuchter kann Mähgut auch mit einem relativen Wassergehalt von 40% oder mehr eingebracht und innert nützlicher Frist getrocknet werden. Zur Wärmebelüftung kommen verschiedene Wärmequellen in Frage.
Warmdach: Ein Warmdach sollte auf einem Heubetrieb eigentlich Standard sein, so Christof Baumgartner vom BBZ Arenenberg. Je nach Verhältnis von Heustockfläche und Warmdach wären damit Lufterwärmungen von bis zu 10°C möglich. Bei bestehenden Gebäuden liesse sich mit Eigenleistung oftmals einfach eine Nachrüstung realisieren.
Warmluftöfen: Der Verbrauch von Strom und Öl ist entsprechend hoch und nicht ökologisch.
Mobile Holzschnitzelheizung: Für Landwirte mit eigenem Holz kann sich eine Holzschnitzel-
heizung lohnen. Christof Baumgartner hat dazu einen Kostenvergleich erstellt. In gewissen Kantonen wie dem Thurgau gibt es Fördergelder (auch für Pelletheizung). Die Neuanschaffung kostet laut Baumgartner zirka Fr. 35'000.–.
Mobile Stückholzheizung: Günstiger bei der Anschaffung, muss aber alle zwei bis drei Stunden nachbeschickt werden.
Wärmetauscher mit Speicher: Die Installation eines Wärmetauschers lohnt sich nur in Kombination mit einem Grossspeicher (über 10 m3). Das Wasser im Speicher wird drei bis vier Tage vorher erhitzt.
Luftentfeuchter ist gut, aber ist hoch in den Kosten
Luftentfeuchter sind eine gute Lösung, gehen aber mit den höchsten Investitionskosten einher. Mit ihnen werden vor allem dann gute Ergebnisse erzielt, wenn sie in Kombination mit einem Heizsystem eingesetzt werden. Gegenüber herkömmlichen Heubelüftungen mit einem Ölofen schneiden Luftentfeuchter im Energieverbrauch besser ab, weil die Wärmeenergie im System konserviert werden kann. Bezüglich des Stromverbrauchs liegen Luftentfeuchter im ähnlichen Bereich wie eine Heubelüftung mit Sonnendach. Der Vorteil liegt aber in der kürzeren Trocknungszeit und der damit verbundenen grösseren Schlagkraft.
Alternativ kann mit Solarenergie Wärme generiert werden. Dabei wird warme Luft zwischen Kollektoren und Dach abgesaugt und dem Heustock zugeführt. Die Effizienz von Sonnenkollektoren ist aber stark wetterabhängig. Steht Solarenergie nicht zur Verfügung, muss auf ein alternatives Trocknungssystem zurückgegriffen werden. Eine Kombination mehrerer Systeme wäre daher sinnvoll.
Mit Anpassungen den Heustock optimieren
Oftmals kann der Heustock so optimiert werden, ohne dass in zusätzliche Technik investiert werden muss. Scheunen, die über kein Warmdach verfügen, sollten unbedingt nachgerüstet werden. Grosses Potenzial hat die nachträgliche Unterteilung des bestehenden Stocks in kleinere Abteilungen. Dadurch kann die Effizienz der Heutrocknung erheblich gesteigert werden. Dies ist auch möglich, wenn ein kleiner, zusätzlicher Raum für das Vortrocknen gebaut wird. Ist der gewünschte Trocknungsgrad im kleineren Stock erreicht, kann das Heu in die grösseren Abteile geschichtet werden. Durch die kleinere Grundfläche wird beim Einsatz eines Warmdaches oder eines Heizsystems die doppelte Lufterwärmung erreicht.
Grundsätzliches zur Heutrocknung: hier