Mit diesem Erfolg hat wohl niemand gerechnet: 500 Traktoren und über 1000 Besucherinnen und Besucher strömten am Ostersamstag nach Brüttelen zum Oster-Traktorentreff auf den Panoramahof der Familie Robert und Barbara Grimm. Durchgeführt von den «Freunden alter Landmaschinen» der Sektion Bern, brachte dieser Anlass etwas Osterstimmung ins Berner Seeland.

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100 Jahre und unverkäuflich

Vom alten Bührer über den Zetor bis hin zum Hürlimann-Traktor – die Liebhaber von alten Traktoren kamen an diesem Samstag voll auf ihre Kosten. Stolz zeigte auch Arthur Berger aus dem solothurnischen Kestenholz seinen eindrücklichen Lanz Bulldog mit Jahrgang 1923. «Mein Traktor ist jetzt 100 Jahre alt», sagte Berger. «Unverkäuflich», meinte er trocken. Obwohl dieser sicher mindestens 100 000 Franken einbringen würde.

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Mit einer Leistung von 8 PS, einem Gewicht von 1150 kg, einer Geschwindigkeit von 7 km/h und angetrieben mit Teeröl, Petrol oder Diesel, war der Lanz Bulldog vor 100 Jahren das Mass aller Dinge und ein «Kraftpaket». Speziell an ihm sei, dass man durch Umsteuern des Motors vor- oder rückwärts fahren kann. Berger hatte aber noch eine weitere Rarität nach Brüttelen gebracht: einen Fiat-Autotraktor mit Jahrgang 1924 und 20 PS.

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Ein Hobby mit den Freunden

In Reih und Glied standen die Traktoren mit den verschiedenen Modellen. Einzelne wurden österlich geschmückt, andere fein säuberlich beschrieben. Dass ein solcher Anlass auch jüngere Mitglieder in seinen Bann ziehen kann, zeigte sich mit Beat Bürki aus Bleiken BE. Zusammen mit seinen Freunden war er mit zwei Ford-Traktoren nach Brüttelen gereist. «Mit diesem bin ich gefahren», sagte Bürki und zeigte auf seinen Ford 7910 mit Jahrgang 1987. Fast zwei Stunden habe er für die Anfahrt gebraucht. Zwei Stunden, die sich für ihn gelohnt haben.

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«Es ist mein Hobby und es ist auch unser Hobby», sagte Beat Bürki und zeigte auf seinen Freund Beat Gasser aus Eggiwil BE. «Stundenlang können wir an unseren alten Traktoren rumschrauben», meinten beide und nickten einander lachend zu. Für seinen Ford 7910 hat Bürki sicher schon 30 000 Franken investiert. Dieser wird aber nicht nur für solche Anlässe ausgestellt, sondern auch an verschiedenen Tractorpullings eingesetzt. Für die ganze Truppe sei so ein Traktorentreff ein schöner Ausflug, um Freunde und Gleichgesinnte treffen zu können.

Eine Festwirtschaft, die lief

Aber nicht nur draussen herrschte eine ausgelassene Stimmung – auch die Festwirtschaft, geführt von der Landjugendgruppe Seeland, lief wie am Schnürchen. 417 Portionen Fisch, 180 kg Pommes Frites, 520 Steaks, 430 Bratwürste, 760 Liter Bier plus Mineral, Kaffee usw. gingen an diesem Samstag über die Theke.

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«Wir haben alles, von der Bestuhlung bis hin zu den Ess- und Trinkwaren, von der Gemeinde und von den Lieferanten aus der näheren Umgebung bezogen», sagte Robert Grimm stolz. Grimm ist auch Mitglied im Verein «Freunde alter Landmaschinen». Obwohl die Vorbereitungen für einen solchen Anlass auf seinem Betrieb viel Zeit in Anspruch genommen hätten, habe er diesen Tag genossen.

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«Dank vieler treuer Helferinnen und Helfer haben wir den Besucheransturm gut bewältigen können», hielt er fest. Am wichtigsten sei aber, dass alles unfallfrei über die Bühne gegangen sei. Unfallfrei, bis alle mit ihren Traktoren wieder zu Hause angekommen seien. So haben die letzten Besucher erst um 3 Uhr morgens den Panoramahof verlassen.