BauernZeitung: Herr Tonner, woran liegt es, dass hierzulande immer noch erst zehn bis 15 Prozent der Siloballenfolien rezykliert werden?
Markus Tonner: Hierzu gibt es verschiedene Gründe. Einerseits wissen noch immer nicht alle Siloballenverbraucher, dass die Folien rezykliert werden können. Andererseits fehlen teils regionale Sammelstellen. Der bestehende Entsorgungsweg in eine KVA ist zudem bequem, weil keine Qualitätsanforderungen gestellt werden.
Welche Punkte gilt es beim Recycling zu beachten?
Damit die gebrauchten Siloballenfolien optimal rezykliert werden können, müssen sie frei von Netzen, Schnüren und grobem Schmutz, sogenannt «besenrein», sein.
Wie läuft der Recycling-Prozess ab?
Die Folien werden zerkleinert, mit Wasser gewaschen, getrennt, getrocknet, geschmolzen, entgast, filtriert und zu kleinen Granulatkörnern verarbeitet, anschliessend gemischt und verpackt. Aus dem Granulat werden Kabelschutzrohre, Tragetaschen, Wickelfolien, Flachfolien usw. hergestellt.
Wie könnten Landwirte dazu gebracht werden, vermehrt ihre Siloballenfolien in die Recyclingfirma anstatt in die Kehrichtverbrennungsanlage zu bringen?
Es braucht gezielte Aufklärungsarbeit. Dafür arbeiten wir mit Landwirten, Lohnunternehmen, Maschinenringen und Entsorgungsunternehmen zusammen.