Sie war sicher die Red-Holstein-Kuh des Jahrhunderts: KHW Regiment Apple. Die aus Amerika stammende und mit EX-96 beschriebene rote Schönheit wurde fast 16 Jahre alt: geboren 2004, gestorben 2020. Ihre Lebensleistung beruft sich auf über 100 000 kg Milch.
Aus schwarz wurde rot
Apple stammte von der Rotfaktorkuh Kamps-Hollow Durham Altitude EX-95 ab. Auch sie war eine bekannte Stierenmutter. Über die Grossmutter von Apple, Clover Mist Jubilant Augy Star, geht die Apple-Familie auf die bekannte Stammkuh D R A-August zurück. Über den Vater von Apple, den Rubens-Sohn Regiment aus der World-Dairy-Expo-Siegerin Stelbro Renita Ranger, vereinte Apple zwei wichtige und erfolgreiche Blutlinien in sich. Dank dieses Pedigrees hat Apple die Red-Holstein-Zucht massiv über ihre Söhne und Töchter beeinflusst. Hätte es diese Ikone nicht gegeben, gäbe es auch keine Stiere wie Absolute, Diamondback, Crown, Big Apple, Artemis, Attraction, Awesome, Apple Pie oder Armani. Kommt heute ein neuer RH-Stier auf die Bildfläche, kann man davon ausgehen, dass irgendwo Apple-Blut zu finden ist.
Ein starkes Exterieur
Es ist schon fast eine Kunst, RH-Stiere ohne Apple-Genetik auf den Markt zu bringen. Apple-Stiere haben viel gemeinsam: Sie hinterliessen vielfach ein starkes Exterieur mit hohen Gehaltswerten. Hingegen vererben sie in der Regel eine tiefe Milchleistung mit durchschnittlichen Fitness-Eigenschaften. Nichtsdestotrotz: Apple hat die Red-Holstein-Zucht mit wichtigen Impulsen versorgt, was für die Rasse notwendig war. Schon viele Schausiegerinnen hatten einen Apple-Sohn als Vater. Man denke hier nur an Weltsiegerin Meadow Green Absolute Fanny oder die Swiss-Expo-Siegerinnen Hänis Futur Absolute Redlife oder Absolute Zaia. Diese drei Kühe zeigen deutlich, dass der Talent-Sohn Absolute punkto Exterieur neue Massstäbe setzte. Hingegen ist sein Fitnesszuchtwert katastrophal, besonders die Töchterfruchtbarkeit, der Zellzahlwert und die Lebendgeburtenrate.
Sie siegte bei den Holstein
Alles begann 2006: Die rote Apple tritt als abgekalbte Zweijährige an der World Dairy Expo (WDE) in Madison (USA) bei den Holstein an. Die Besitzer wollten sie damals nicht bei den roten, sondern bei den Holsteinkühen laufen lassen um sie mit den besten des Landes messen zu können. Und Apple schaffte das Kunststück: Als erste rote Kuh gewann sie eine Holsteinkategorie an der World Dairy Expo. Grand Champion wurde damals Kinyon Linjet Ideal.
Jetzt ging die Post ab
Nach diesem Klassensieg von Apple ging buchstäblich die Post ab. Apple wurde für eine Million an die Apples-Partner verkauft, gewann eine Schau nach der anderen, wurde zweimal zur RH-World-Champion gewählt und sie wurde auch eine erfolgreiche Stierenmutter und sogar geklont. 2011 holte Apple an der Red-Holstein-Schau an der WDE den Grand-Champion-Titel. Sie verwies damals die Talent-Tochter Wilstar-Rs Tlt Limited auf den zweiten Platz. 2013 trumpfte dann die Apple-Familie an dieser Schau so richtig auf. Ein Klon von Apple, KHW Regiment Apple-3, wurde RH-Grand- Champion, Apple selber holte den Reserve-Titel und ihre Tochter Ms Talent Candy Apple wurde Mention Honorable.
Apple hinterliess in ihrem Leben 90 direkte Nachkommen. Sie wurde auch mehrfach erfolgreich gespült mit den Stieren Talent, Stormatic, Shottle, Numero Uno, Goldwyn, Destry, Olympian, McCutchen, Atwood, Redburst, Ladd, Integral, Defiant usw. Apple war so dominant in ihren Genen, dass fast jede dieser Anpaarung erfolgreich war. Sicher ein Treffer ins Schwarze waren die Anpaarungen mit Talent oder Redburst. Aus diesen kamen Töchter auf die Welt, die wiederum mit ihren Nachkommen sehr erfolgreich waren.
Geschichte geht weiter
Zwei erfolgreiche Töchter aus Apple sind zum Beispiel die zwei roten Redburst Snapple und Redburst Aleda. Beide Kühe sind mit EX-96 beschrieben und gelten als die höchst eingestuften Nachkommen aus ihr. Auch Snapple und Aleda sind erfolgreiche Schaukühe und Zuchtikonen. Zum Beispiel ist die bekannte Erbacres Snapple O Kaliber Shakira EX-95, eine Snapple-Tochter. Obwohl Apple gestorben ist, geht ihre Geschichte unaufhörlich weiter.
