In der ersten Hälfte im April wird in der Talzone die Vorweideperiode von der Hauptwachstumsphase abgelöst, was das Weideregime drastisch verändert.
Koppelzahl anpassen
Wer nicht schon Anpassungen vorgenommen hat in den frühen Lagen, sollte die grossflächige Vorweide jetzt beenden und auf übliche Koppelgrösse umstellen. Das Graswachstum steigt nun kontinuierlich an auf über 100 kg TS pro Hektare und Tag. Die Ruhezeit zwischen zwei Weidedurchgängen wird sich dadurch in den nächsten Wochen auf 15 bis 18 Tage reduzieren. Bereits jetzt ist festzulegen, welche Koppeln Anfang Mai konserviert werden und wo der Übergang auf den zweiten Weideumtrieb erfolgen soll.
Hohen Weidedruck einhalten
Um optimale Weidebestände zu fördern, ist es in den nächsten Wochen besonders wichtig, den Weidedruck hochzuhalten. Schnittgräser wie Italienisches Raigras und Knaulgras müssen bereits im jungen Stadium abgeweidet werden. Bei zu wenig Weidedruck werden sie von den Tieren verschmäht, können Samen bilden und sich weiter vermehren. Das Abmähen mit dem Wiesentrimmer ist keine gute Alternative, weil die Samen auf dem Feld liegen bleiben und nachreifen können.
Den Verfilzung entgegenwirken
Mit zeitiger Vorweide wurde im März die Bestockung angeregt und ein dichter Pflanzenbestand angestrebt. Mit Konservierungsschnitten wird verhindert, dass ein zu dichter Gräserfilz mit ausläuferbildendem Straussgras, Gemeiner Rispe und allenfalls mit Rotschwingel entstehen kann. Es ist deshalb zu empfehlen, Koppeln mit Verfilzungstendenzen für den Heuschnitt auszuwählen. Neben den ausläuferbildenden Gräsern werden auch Breitwegerich, Gänseblümchen und einjährige Rispe durch Beschattung unterdrückt.
Unerwünschte Pflanzen bekämpfen
Blacken bleiben in Weiden ein Dauerthema. Einzelstockbekämpfung ist im Frühling optimal, weil kein Versamen über den Sommer zu befürchten ist. In Koppeln, die konserviert werden, lässt sich bei Herbizideinsatz auch die Wartefrist gut einhalten.
Scharfer Hahnenfuss, Weiche Trespe, aber auch Wolliges Honiggras und Rohrschwingel werden trotz hohem Weidedruck verschmäht und müssen nach dem Weidegang am Absamen gehindert werden. Ein Säuberungsschnitt mit anschliessendem Abführen der Weidereste ist in diesem Fall angebracht.