Nach den ergiebigen Niederschlägen der vergangenen Woche wird in diesen Tagen vielerorts die Getreidesaat durchgeführt. Im Moment ist aber noch Geduld gefragt. Die meisten Böden sind mit Wasser gesättigt und brauchen nun erst einmal einige Tage sonniges Wetter, bis sie mit Vorsicht bearbeitet werden können. 

Für die Weizensaat hat man schliesslich noch genügend Zeit. Wichtig ist es jedoch, die ideale Saatdichte zu finden. Unter guten Bedingungen liegt ­diese bei 350 Körner/m2. Bei schwierigen Bedingungen, wie einem späten Saattermin oder in schweren Böden, sollte die Saatdichte im Weizen um 50 bis 150 Körner/m2 erhöht werden. Das gleiche gilt, wenn eine mechanische Unkrautregulierung vorgesehen ist. 

Späte Saat senkt den Unkrautdruck deutlich

Je nachdem, welche Unkrautbekämpfungsstrategie gewählt wird, stehen bereits im Herbst die ersten Massnahmen an. Wird eine mechanische Unkrautregulierung angestrebt, ist beim Weizen eine späte Saat gegen Ende Oktober von Vorteil. Späte Saaten senken den Druck durch Ungräser und Unkräuter deutlich. 

Wird der Weizen bereits in diesen Tagen gesät, so ist es wichtig, bereits im Herbst einen Striegeldurchgang durchzuführen. Nur so werden auch herbstkeimende Ungräser wie beispielsweise Windhalm erfasst. 

Gerste sollte im Herbst gestriegelt werden

Auch Gerste sollte im Herbst gestriegelt werden, da sie bereits im Herbst bestockt und dabei empfindlich auf Konkurrenz reagiert. Bei genauer Saatgutablage kann einige Tage nach der Saat blind gestriegelt werden. Ist dies nicht möglich, sollte man warten, bis sich die kleinen Getreidepflanzen mindestens im 3-Blatt-Stadium befinden. Zu diesem Zeitpunkt ist auf eine sanfte Striegeleinstellung zu achten. Sobald die Pflanze bestockt, kann intensiver gestriegelt werden. 

Beim Striegeln gilt es generell zu beachten, dass die Unkräuter bei den Durchgängen noch klein sind. Nur so werden sie effizient erfasst und zerstört. Es gilt der Grundsatz, dass man die Unkräuter bekämpfen soll, bevor man sie sieht. 

Weiter ist wichtig, dass bereits bei der Saatbettbereitung darauf geachtet wird, dass die Bodenoberfläche möglichst eben ist. Dies erlaubt eine genaue Einstellung des Striegels.

Saatzeitpunkt entscheidet über die Wirkung von Pflanzenschutzmittel

Erfolgt die Unkrautbekämpfung chemisch, stellt sich die Frage, ob eine Herbstbehandlung erforderlich ist oder ob die Unkrautbekämpfung erst im Frühjahr erfolgen soll. 

Bei Gerste und früh gesätem Weizen ist eine Herbstbehandlung sinnvoll. Dies geschieht in der Regel im Nachauflauf. Muss auf dieser Parzelle mit einem hohen Druck an Ackerfuchsschwanz gerechnet werden, so ist ein früher Nachauflauf oder eine Applikation im Vorauflauf von Vorteil. Wird Getreide jedoch nach IP-Suisse Richtlinien angebaut, ist eine Vorauflaufbehandlung nicht erlaubt.

Parzellen auf Problempflanzen kontrollieren

Vielerorts kann man sehr schön etablierte Gründüngungen beobachten, welche sich durch die ausreichende Bodenfeuchte und das warme Wetter gut entwickelt haben. Die warmen und trockenen Tage können genutzt werden, um die Parzellen auf Problemunkräuter wie Blacken und Disteln zu kontrollieren. So werden Probleme in den Folgekulturen verhindert.