Bei der Vorbereitung der Weizenparzellen nach Zuckerrüben sollten die Rübenköpfe sauber und tief genug eingearbeitet werden. Dies hat mehrere Vorteile: Bei Conviso oder Smart-Rüben ist dies zwingend, um die Bildung von lästigen Sulfonylharnstoff-toleranten Ausfallrüben zu verhindern.
Zudem kann die Rübenmotte so ihren Zyklus nicht beenden. Mit der diesjährigen Trockenheit konnte sich eine grosse Population aufbauen. Und zu guter Letzt wird der frühe Befall von Cercospora reduziert.
Maisstroh häckseln und einarbeiten
Dieses Jahr war der Maiszünslerbefall hoch. Um ihm das Überwintern zu erschweren, sollte das Maisstroh nach der Ernte bodennah und fein (< 5 cm) gehäckselt und vor Ende April sauber eingearbeitet werden.
Wenn Weizen auf Mais folgt, reduzieren diese Massnahmen ebenfalls das Risiko von Fusarien. Das feine, leicht eingearbeitete Maisstroh kann von den Bodenorganismen schneller zersetzt werden. Beim pfluglosen Anbau ist die Wahl einer wenig sensiblen Sorte (Montalbano, Arina, Spontan) sicherer. Zur Erinnerung: Weizen oder Triticale nach Mais zählen nicht zur beitragsberechtigten Fläche fürs Programm «Schonende Bodenbearbeitung».
Letzte Herbizidbehandlung im Getreide
Die aktuellen Bedingungen sind noch günstig für die letzten Herbizidbehandlungen im Getreide vor dem 1. November. An früh gesäten Standorten mit hohem Gräserdruck (z. B. Ackerfuchsschwanz und Windhalm) ist der Einsatz von Bodenherbiziden im Herbst sinnvoll, da die Gräser im Frühjahr teilweise schon zu weit entwickelt sein werden. Bodenherbizide können auch nützlich sein, um in Winterweizen-lastigen Fruchtfolgen Sulfonylharnstoff-Resistenzen vorzubeugen. Eine ausgeglichene Fruchtfolge mit Winter- und Sommerkulturen ist aber langfristig eine agronomische Notwendigkeit.
Abschwemmrisiko beachten
Beim Herbsteinsatz von Bodenherbiziden muss man sich bewusst sein, dass diese für die Gewässer problematisch sind – vor allem auf Parzellen mit Abfluss in die Kanalisation. Bodenherbizide können auch Monate nach der Behandlung noch von den Parzellen abgeschwemmt werden. Deshalb gehören sie zu den meistgefundenen Rückständen in Gewässern.
Um das Risiko zu reduzieren, haben viele dieser Produkte Auflagen (Menge oder Anwendungen in 3 Jahren, S2-Zonen, Abschwemm- und Abdriftrisiko entlang von Gewässern). Diese findet man im technischen Merkblatt des Produktes oder auf der Internetseite des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Bei Herbstbehandlungen sollte das Getreide mindestens ein bis zwei Blätter haben, um den Stress für die Kultur zu minimieren. Vorauflaufbehandlungen sind nur bis zum 10. Oktober erlaubt und jetzt daher nicht mehr möglich. Diese Regel wird erst nächstes Jahr aufgehoben.
Blindstriegeln lohnt sich immer
Für die mechanische Unkrautbekämpfung gilt: je früher je besser. Der Striegel ist bei kleinen Unkräutern am effizientesten. Deshalb lohnt sich Blindstriegeln eigentlich immer, auch bei späten Saaten, da die Keimfäden verschüttet und so zerstört werden. Man darf aber nur eingreifen, wenn die Bedingungen gegeben sind – d. h. abgetrockneter Boden, genügende und regelmässige Saattiefe, flaches und nicht zu grobes Saatbeet. Der Zinken muss mindestens 1 cm über dem Korn arbeiten, sonst ist das Risiko für Schäden an der Kultur zu hoch.
Der erste Durchgang im Nachauflauf kann ab 2-Blatt (Rollhacke) oder ab 3-Blatt (Striegel) gemacht werden. Bei Gerste und früh gesätem Getreide findet dieser normalerweise noch im Herbst statt. Bei kleinen Pflänzchen sollte der Striegel nicht zu aggressiv eingestellt und das Verschütten der Kultur sollte im späten Herbst vermieden werden.