Viele Gründüngungen sind bereits schön entwickelt und in der Blüte, da in diesem Jahr die Gründüngungssaat oft früh erfolgt ist. Die meisten Mischungen können problemlos stehen gelassen werden. Der Verzicht des Umbruchs im Herbst (Herbstfurche) reduziert das Erosionsrisiko über die Wintermonate deutlich. 

Mischungen mit Sonnenblumen, Buchweizen, Grünschnitthafer oder Ölrettich können beim Abblühen allerdings versamen. Damit sie in der Folgekultur nicht als Durchwuchs zum Problem werden, müssen sie jetzt aufmerksam beobachtet werden.

Wachstum mit Mulchen oder Walzen stoppen

Das Wachstum kann mit einem Mulchdurchgang oder mit einer Messerwalze gestoppt werden. Die Messerwalze bringt gegenüber dem Mulchen mehrere Vorteile: 

  • geringerer Dieselverbrauch 
  • Pflanzenrückstände werden langsamer abgebaut 
  • Pflanzenrückstände schützen den Boden besser vor Erosion. 

Beim Ölrettich gilt es allerdings zu beachten, dass er am besten abfriert, wenn er genügend entwickelt ist und stehend in den Winter geht. 

Amarant entfernen

Aktuell wird in einigen Beständen keimfähiger Amarant mit schwarzen Samen gefunden. Dieser sollte vor dem Absamen entfernt werden. Falls die Samen von weiteren Unkräutern wie Knöterich- und Hirsearten noch nicht keimfähig sind, hilft das vorzeitige Mulchen. Wer jetzt noch eine späte Gründüngung säen will, setzt am besten auf nicht-abfrierenden Grünschnitt­roggen.

Weizen nicht nach Mais säen 
Viele haben letzte Woche den Weizen nach kurzer Abtrocknungsphase gesät, bei anderen steht die Saat noch aus. Die Böden sind oberflächlich immer noch nass und es ist Vorsicht bei der Bearbeitung geboten. Nach Kartoffeln oder Zuckerrüben wird Weizen oft pfluglos im Mulchverfahren angebaut.

Bei Mais als Vorkultur in Kombination mit pflugloser Bodenbearbeitung vor der Weizensaat besteht ein hohes Risiko für einen späteren Fusarienbefall. Um Neuinfektionen vorzubeugen, sollte Weizen nicht nach Mais angebaut oder die Ernterückstände eingearbeitet werden, damit es für die Pilze schwieriger wird, den Winter zu überdauern. Zudem lassen sich weniger anfällige Sorten wie Montalbano (Klasse Top), Arina (Klasse I) und Spontan (Klasse II) wählen.

Einwinterung der Feldspritze
In diesem Jahr gilt wie gewohnt das Winterbehandlungsverbot von Pflanzenschutz ab dem 1. November bis zum 15. Februar. Erst ab 2023 wird das Winterbehandlungsverbot auf den 15. November  verschoben. Spätestens bei den ersten Frostnächten sollten die Feldspritzen eingewintert oder kurzfristig an einem frostsicheren Ort abgestellt werden. Für die Einwinterung muss die Feldspritze auf dem Waschplatz entleert und gereinigt werden, danach wird sie komplett mit Druckluft ausgeblasen oder mit Frostschutzmittel befüllt.

Wichtig ist, dass dieses in alle Leitungen gelangt und auch die Düsen gereinigt und kontrolliert werden. Der Vorteil eines Frostschutzmittels gegenüber dem Ausblasen ist, dass die Membrane und Dichtungen nicht austrocknen. Zudem kann durch das Einlegen der Düsen in eine Reinigungslösung über den Winter deren Lebensdauer verlängert werden.