Im Gegensatz zur KEF (Drosophila suzukii) gibt es bei der einheimischen Kirschenfliege (Rhagoletis cerasi) nur eine Generation pro Jahr. Sie überwintert im Boden und befällt gelbe Kirschen, wobei nur ein Ei pro Frucht gelegt wird. Die KEF hingegen verbringt den Winter ausserhalb der Kultur und schafft bis zu 15 Generationen jährlich. Es sind Massenvermehrungen im Spät-sommer bis Herbst möglich. Zudem werden pro Kirsche mehrere Eier gelegt. Während die Kirschenfliege vor allem Süss- und Hecken-kirschen befällt, ist die KEF weit weniger spezifisch. Neben Kirschen parasitiert sie auch Zwetschgen, Beeren und anderes Obst. Optimal gedeiht die KEF bei 20 bis 25 Grad, bei über 30 Grad und Trockenheit sind Aktivität und Vermehrung eingeschränkt.

Das hilft gegen Kirschenfliegen

Der Druck durch Kirschenfliegen ist laut Dominique Mazzi von Agroscope in den letzten Jahren zurückgegangen. Netze mit Maschenweite 1,3 mm schützen auch vor diesem Schädling (die Flugzeit beginnt je nach Lage Mitte Mai bis Ende Juni). Weiter kann man die Kirschenfliegen mit einem insektenpathogenen Pilz, Gelb-fallen oder Ködern bekämpfen. Ein Bodennetz rund um den Stamm (Maschenweite 0,8 mm), kann die Insekten nach dem Winter am Einwandern hindert. Diese sind aber laut Agroscope-Merkblatt nur in isolierten Anlagen mit wenig Einflug wirksam.