Es muss verhindert werden, dass die Kirschessigfliege grosse Populationen aufbaut. Das ist gemäss Agroscope-Merkblatt das oberste Ziel ihrer Bekämpfung im Steinobst. Nur eine Kombination aus Prävention und gezielter Behandlung könne eine Kultur zuverlässig schützen. Das Forschungsinstitut empfiehlt, die folgenden Punkte zu beachten:

1. Überwachung: Becherfallen am Rand der Kultur und im nahen Umland sollten im Schatten aufgestellt und wöchentlich kontrolliert werden. Nach der Blüte, wenn die Schutznetze geschlossen werden, muss auch die Kultur selbst mit Fallen auf die KEF kontrolliert werden.

2. Netze: Die Maschen sollten nicht grösser als 1,3 mm sein, am besten mit einem Witterungsschutz als Vorhang (Hagelnetz/Folie). Seitliche Netze müssen sofort nach der Blüte geschlossen werden und es bis zum Ende der Ernte auch bleiben. Eintrittsöffnungen sind mit dicht schliessenden Schleusen zu versehen und das Netz sollte die Früchte nicht berühren (sonst droht eine Eiablage durch die Maschen hindurch).

3. Befallskontrolle: Ab Reife-beginn müssen mindestens 50 Früchte pro Schlag mit einer Lupe auf Eiablagen und Einstichlöcher untersucht werden. Wird ein Befall festgestellt, muss gegebenenfalls die Ernte vorgezogen und besonders auf Hygiene geachtet werden. Die untersuchten Kirschen 48 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen. Danach für 30 Minuten in lauwarmes Salzwasser geben und auf Maden kontrollieren.

4. Ernte: Diese ist gut zu planen (sortengerecht), wobei man auch genügend Pflückpersonal organisieren sollte. Überreife Früchte sind zu vermeiden, da sie besonders attraktiv für die KEF sind, es wird eine zügige und lücken-lose Ernte empfohlen.

5. Hygiene und Kühlung: Die gepflückten Früchte müssen sofort auf 0 bis 3 Grad gekühlt werden. Die Kühlkette sollte bis zum Verkauf nicht unterbrochen werden. Befallenes und zu Boden gefallenes Material muss aus der Anlage entfernt werden. Es darf nicht kompostiert werden, sondern ist in einem Gärfass, dem Gülleloch, einer Biogasanlage oder im Kehricht zu entsorgen. Alternativ kann man es tief in der Fahrgasse mulchen.

6. Massenfang: Dieser ist nur sinnvoll vor der Reife, oder um im Frühling oder nach der Ernte die Anlage «leerzufischen».

7. Chemischer Pflanzenschutz: Darf nur bei nachweislichem Befall durch die KEF eingesetzt werden. Die Bewilligungen des BLWs sind zu beachten.

Weitere Informationen und die aktuellen Pflanzenschutzmittel-Zulassungen finden Sie unter www.drosophilasuzukii.agroscope.ch