Es ist noch recht ruhig an diesem Freitagmorgen. Gut, es ist auch erst halb elf Uhr, die «Pätch» hat vor einer halben Stunde ihre Tore geöffnet. Sonst steht man um diese Zeit vor dem Ticket-Schalter aber schon an. Und jetzt? Kein langen Menschenschlangen, Online-Ticket und Ausweis zeigen, es wird Fieber gemessen. Dann ist man auf dem Olma-Messe-Gelände.
Es hat viel Platz und wenig Leute
Der Start erinnert ein bisschen an die Tier & Technik, wo man zuerst durch die Halle 7 gehen muss, bevor man sich frei bewegen kann. Wobei, ganz frei bewegen kann man sich an der «Pätch» nicht – man wird quasi durch die Messe geführt. Pfeile am Boden zeigen dem Besucher, in welche Richtung er gehen muss. Mehr als einmal passiert es mir, dass ich in die falsche Richtung laufe.
Beim Rundgang fallen zwei Dinge auf: es hat viel weniger Leute und viel weniger Aussteller. 150 sind es an der Zahl, sonst sind es jeweils über 600. Kein dichtes Gedränge an den Ständen vorbei oder vor den Ständen. Das hat durchaus etwas Gutes. Man schlendert gemütlicher durch die Hallen, hat mehr Zeit, sich umzusehen. Aber man kommt sich etwas einsam und verloren vor.
Froh, wieder unter die Leute zu kommen
Die Land- und Ernährungswirtschaft muss man in den beiden Markt- und Genusshallen suchen. Am Stand des St. Galler Bauernverbandes (SGBV) wird das Huhn vorgestellt. Hier kann man sich im Eier-Fangen probieren, die Kinder freut's. Es habe ein etwas anderes Publikum dieses Jahr, heisst es von Seiten des SGBV, sprich eher jüngere Leute und Familien.
An einem anderen Stand präsentiert sich Salat.ch, ein Hauslieferdienst landwirtschaftlicher Produkte, aus Tägerwilen TG. «Wir sind schon viele Jahre an der Olma», sagt Monika Eberle. Sie hätten sich sehr auf «Pätch» gefreut. «Es ist schön wieder unter den Leuten zu sein.» Sie stellt fest, dass die Menschen das Bedürfnis haben, endlich wieder mal eine Messe zu besuchen.
Eine menschenleere Arena
Am augenfälligsten ist die Arena. Keine Tiere, die im Sägemehl präsentiert werden. Kein Arena-Programm von früh bis spät. Keine Säuli-Rennen. Stattdessen befindet sich dort eine Mini-Chilbi mit Auto-Scooter und eine Reitschule. Immerhin hat es mit den Ponys doch noch ein paar Tiere in der Arena. Anstelle von Christian Manser, der das Arena-Programm an der Olma moderiert, hört man über den Lautsprecher ab und zu die Ansage, man solle sich an die Abstands- und Hygieneregeln halten.
Nach 45 Minuten ist mein Rundgang durch «Pätch» beendet. Mein Fazit: Den Verantwortlichen der Olma-Messen ist es gelungen, den Leuten eine Alternative zur Olma zu bieten, ihnen ein Stück Normalität zurück zu geben. Aber so richtige Olma-Stimmung will bei mir nicht aufkommen. Eines lass ich mir dann aber doch nicht nehmen: Die obligate Olma-Bratwurst, selbstverständlich ohne Senf.
Pätch und Tickets
Der zweite Teil von «Pätch» findet vom 16. bis 18. Oktober 2020 statt. Tickets gibt es online unter www.paetch.ch oder vor Ort an der Tageskasse.
Öffnungszeiten: Freitag/Samstag, 10 bis 20 Uhr; Sonntag, 10 bis 18 Uhr