Landtechnikportrait: Sie fräsen über Stock und Stein

Es raucht und staubt, Holzschnitzel werden durch die Luft geschleudert, als Markus Leder mit seiner Fräse einen festen Baumstrunk im Boden herunterfräst. Doch die Maschine kann noch mehr und auch das «Team Leder».

Alte Obstbäume geräumt

«Team Leder» setzt sich zusammen aus Markus, Vater Ruedi und Ruedi junior Leder. In Oberflachs AG bewirtschaftet die Familie einen gemischten Betrieb mit Viehzucht, Ackerbau und Obstbau. Über die Jahre hat die Familie zudem ein stattliches Angebot an Lohnarbeiten anzubieten und somit auch einen vielfältigen Maschinenpark.

Die Stockfräse «Seppi M.» aus dem Südtirol ist dabei wohl die speziellste Maschine auf dem Betrieb. Diese haben Leders 2018 gekauft, weil sie von Kunden verschiedenste Anfragen dafür erhalten, aber auch selber viele alte Obstbäume gefällt hatten.

180 PS benötigt

«Mittlerweile gehen wir mit der Maschine aber mehr auswärts», sagt Markus Leder. Mit der Fräse können sie auch Steine, zum Beispiel auf Ackerflächen, aber auch auf Wegen, zerkleinern. Zudem können verwaldete und verbuschte Flächen damit gerodet werden. Um Wurzelstöcke im Boden zu fräsen, benötigt man im Minimum 180 PS und die Fahrtrichtung ist rückwärts. Beim Steinfräsen fährt der Traktor vorwärts und die Rotordrehzahl ist geringer. Die Arbeitstiefe mit der «Seppi M.» beträgt 25 cm. Punktuell könne man auch auf 30 cm runter, meint Markus Leder.

Kostenintensive Maschine

Aber so eine Maschine kostet auch etwas. 102'000 Franken hat «Team Leder» dafür ausgegeben. «Das Verschleisswerkzeug ist anspruchsvoll in der Montage und auch kostenintensiv in der Anschaffung», gibt Ruedi junior zu. Ein Satz kostet 10'000 Franken, wobei nicht jedes Mal alle Zinken ausgewechselt werden müssen. Mit der Stock- und Steinfräse machen Leders 30 bis 40 Einsätze pro Jahr und dafür sind sie in einem Umkreis von etwa 30 km unterwegs.

Silieren mit dem Anbauhäcksler

Insgesamt machen die Lohnarbeiten auf dem Landwirtschaftsbetrieb der Familie Leder etwa einen Drittel des Einkommens aus. Bei den Lohnarbeiten ist das Pressen von Rund- und Quaderballen das wichtigste Aufgabengebiet. Speziell ist auch, wie «Team Leder» Mais häckselt, nämlich mit einem vierreihigen reihenunabhängigen Anbaumaishäcksler. Dabei können die Kunden das Häckselgut mit ihren eigenen Maschinen abtransportieren. «Der Auftraggeber kann sagen, wie er es machen möchte», sagt Markus Leder. «Die Kundenzufriedenheit ist unser oberstes Ziel.». Fürs Silieren brauche man mit dieser Methode etwas länger, dafür sei es am Ende des Tages günstiger.

Äpfel, Birnen und Quitten Mosten

Ein sehr wichtiger Betriebszweig der Familie Leder ist das Mosten von Äpfeln, Birnen und Quitten. Dies sowohl für die Eigenproduktion, aber auch im Lohn. Pro Jahr mosten Leders zwischen 5000 und 20'000 Liter.

Familie Leder hat 200 Hochstammbäume, 1100 Säulenapfelbäume sowie 75 Niederstammbäume. Nebst dem Mosten bietet das Unternehmen auch an, den Saft zu pasteurisieren und ihn in Literflaschen oder fünf- und Zehn-Liter-Bag-In-Boxen abzufüllen.

Das Ziel von Familie Leder ist es, den eigenen Landwirtschaftsbetrieb, nebst den Lohnarbeiten, mindestens im gleichen Ausmass weiterzuführen, wie er jetzt ist. Ihnen bereiten die Kühe weiterhin Freude. Auch die Arbeitsabläufe wollen sie weiter verbessern.