Die Thurgauer Genossenschaft für landwirtschaftliche Investitionskredite und Betriebshilfe (Glib) brauche den Vergleich mit anderen Kantonen nicht zu scheuen, sagte Präsident Markus Gubler kürzlich an der Generalversammlung in Matzingen. In seinem Rückblick bezeichnete es Gubler als wertvoll, dass immer jeweils ein Regierungsrat im Verwaltungsrat vertreten war und ist. Dies zeige die Wertschätzung gegenüber der Landwirtschaft. Seit der Gründung im Jahr 1962 erfolgten einige zukunftsweisende Veränderungen: So wurde z. B. die Restfinanzierung durch die Einführung der Pauschalbeiträge abgelöst. «Wir reagierten auf veränderte betriebliche Erfordernisse», so Gubler.
In Abwesenheit gewählt
Markus Gubler hatte frühzeitig seinen Rücktritt als Verwaltungsratsmitglied und als Präsident der Glib bekanntgegeben. Er wurde 1995 in den Verwaltungsrat gewählt und übernahm ab 2001 das Präsidium. Für die Ersatzwahl eines Verwaltungsratsmitglieds sowie als neuer Präsident der Glib wurde Markus Hausammann vorgeschlagen.
Infolge einer Terminüberschneidung konnte Hausammann nicht an der GV teilnehmen und wurde in Abwesenheit einstimmig gewählt. Regierungsrat Walter Schönholzer (FDP), Vizepräsident der Glib, und Geschäftsführer Werner Aus der Au hielten bei der Verabschiedung von Markus Gubler eine würdigende Laudatio.
Investitionen zahlen sich langfristig aus
Im Geschäftsbericht 2019 thematisierten Markus Gubler und Werner Aus der Au die Notwendigkeit, mit entsprechenden Massnahmen frühzeitig auf den Klimawandel zu reagieren. Die dafür erforderlichen Investitionen seien zwar teuer, langfristig jedoch günstiger, als später für die Schäden zu bezahlen. Wärmetechnische Sanierungen für Wohnhäuser können ebenfalls mit Investitionskrediten unterstützt werden.
Auf vielen Betrieben bestehe zudem erhebliches Potenzial, die Heutrocknung ökologisch und wirtschaftlich zu optimieren. Zu hoffen sei, dass im Rahmen der AP 22+ weitere emissionsmindernde Massnahmen mit Investitionshilfen unterstützt werden.
Betriebe mit 55 Millionen Franken unterstützt
Im Berichtsjahr behandelten der Verwaltungsrat und die Geschäftsstelle 70 Gesuche. Das BLW erhob bei keinem Gesuch Rekurs gegen den von der Glib beantragten Investitionskredit. Mit insgesamt 22 unterstützten Massnahmen (gegenüber 17 im Vorjahr) war bei den Ökonomiegebäuden ein spürbarer Aufschwung der Investitionstätigkeit zu verzeichnen. Auch die Starhilfe wurde rege genutzt. Hier lag der Gesuchseingang leicht über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Das Investitionsvolumen der 2019 mit einem Investitionskredit unterstützten Betriebe beträgt rund 55 Millionen Franken. «Die Wirkung der zinslosen Darlehen geht weit über die Landwirtschaft hinaus und bestätigt die volkswirtschaftliche Bedeutung der Thurgauer Bauernfamilien», stellte Markus Gubler fest.