Früher wurden die Landmaschinen noch bar bezahlt. Heute werden sie vermehrt geleast oder mit einem Darlehen erworben. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Hanspeter Rothen: Die Entwicklung in der Landwirtschaft zu grösseren Betrieben und moderneren Maschinen geht immer schneller, insbesondere die Mechanisierung wird moderner, was wiederum nach neuen und moderneren Maschinen verlangt. Die frühere Generation hat nur investiert, wenn das Geld auch auf dem Konto war und der Leitsatz der älteren Generation war: «Es wird gekauft, was bezahlt werden kann.»

Gilt dieser Leitsatz heute nicht mehr?

Doch, im Ansatz schon. Der Trend zu Finanzierungen hat aber schon vor über 20 Jahren angefangen und wird immer wichtiger für die Landwirte und Unternehmer. Die Frage ist jedoch; soll ich alle Liquidität beim Kauf in eine Maschine stecken, wenn ich diese über Jahre hinaus nutzen will. Stellen Sie sich einen jungen Landwirt vor, der wachsen könnte und die Maschinen nur bezahlen kann, indem er das Geld von seinem Konto nimmt. So ein Landwirt hat gar keine Möglichkeit zu wachsen, wenn er nicht an Geld von der Familie oder von einem Finanzinstitut bekommt. Wir bei Agco Finance, raten immer zu einer guten Liquidität der Landwirte. Ein Traktor oder eine Presse kann mühelos und günstig finanziert werden. Damit kann der Landwirt die Maschine zum Zeitpunkt nutzen in dem er sie auch benötigt. Ein Landwirt tut gut daran, wenn er noch liquide ist, falls er einmal Kulturland in Aussicht hat. Hier kann er dann sein Erspartes gut einsetzen.

Was empfehlen Sie einem Landwirt, wenn dieser einen Traktor für 150 000 Franken kaufen will, ihn aber nicht bar bezahlen kann. Soll er Geld aufnehmen, einen Leasing- oder Darlehensvertrag abschliessen?

Ich empfehle dem Kunden ganz klar, die Finanzierung bei Agco Finance zu machen. Erstens hält er sich seine Kreditlimiten für anderweitige Investitionen frei. Vielleicht plant er ja noch in einen Stall oder in eine Küche für die Frau (oder sich) zu investieren und hier ist dann die Bank der richtige Ansprechpartner. Bei einem Traktor um die 150 000 Franken ist er bei uns wirklich an der richtigen Adresse. Wir können ihm eine Lösung bieten (Vertragsdauer, Ratenhöhe, Anzahlung), bei welcher er und seine Frau noch gut schlafen können.

Muss der Landwirt bei einem Darlehensvertrag auch gewisse Bindungen eingehen, wie zum Beispiel den Traktoren-Service?

Beim Darlehensvertrag ist das Eigentum beim Kunden. Der Kunde kauft sein Objekt beim Händler seines Vertrauens und wird daher, auch im eigenen Interesse, die Service- und Wartungsarbeiten dort ausführen lassen. Wir lassen hier dem Kunden freie Hand. Er hat sogar die Möglichkeit, bei Agco-Produkten eine Garantieverlängerung bereits beim Kauf abzuschliessen und diese ist dann in der Finanzierung inbegriffen.

Ab welchem Betrag beantragen die Bauern ein Darlehen?

Wir bieten Finanzierungen ab zirka 12 000 Franken an. Alles was darunter liegt, sollte der Landwirt selbst bezahlen können. In Kombination mit einem Traktor können die Beträge auch unter 12 000 Franken sein.