Glück … das ist es doch, nachdem wir streben, oder streben sollten. Nur was bedeutet Glück oder Glück haben? In der heutigen Zeit vom Überfluss regiert, fällt es manch einem schwer, das Glück zu finden. Oder besser gesagt, da man schon fast alles hat, es zu erkennen. Sind es denn die grossen Dinge, welche uns zum Glück verhelfen oder doch die, auf den ersten Blick unscheinbar erscheinenden, kleinen?
Gedanken aus der Kindheit
Bei dem Gedanken kommt mir meine Kindheit in den Sinn. Unsere Mutter ist eine waschechte Emmentalerin, genauer gesagt aus der Nähe von Zollbrück. Und wie es sich für einen Emmentaler gehört, tätigt man seine Einkäufe nicht im Migros oder Coop, sondern in Zollbrück im Jakobmarkt. Für diejenigen, welche den Jakobmarkt nicht kennen: dort gibt es einfach alles. Alles und noch vieles mehr! Schlussendlich an der Kasse angekommen gibt es dort, nicht wie heute üblich, Punkte und Aufkleber zu sammeln, sondern seit jeher ab einem gewissen Betrag einen Jakobmarkt Waschlappen mit dem typischen Bären drauf. Und da meine Mutter auch nach dem Umzug ins Seeland dem Jakobmarkt treu blieb, stapelte sich bei uns Zuhause mit der Zeit eine stattliche Zahl an eben diesen Waschlappen.
Zu robust
Nur «leider» sind diese sehr robust und dadurch auch oft benutzt und gewaschen worden. Jeglicher Flauschigkeit beraubt, warteten diese in unserem Badzimmerschäftli auf ihren Einsatz. Und wenn es dann (viel zu oft) dazu kam, dass man vor lauter Spielen den Gang auf die Toilette verpasst hatte und halt was in die Hose ging, griff unsere Mutter jeweils ins Badezimmerschäftli. Dabei konnte man von Glück reden, wenn sie kurz davor im Jakobmarkt war und dadurch ein neuer, flauschiger Waschlappen zuoberst auf dem Stapel lag.