BauernZeitung: Grossbetriebe ab 30 Hektaren nehmen markant zu, während Betriebsgrössen zwischen 10 und 20 Hektaren unter Druck stehen.

Ferdi Hodel: Mit der AP 14–17 ist ein beachtlicher Teil der Direktzahlungen vom Talgebiet ins Berggebiet umgelagert worden. Das hat den Kanton Zürich deutlich getroffen. Zu einem grossen Teil sind die Direktzahlungen an Flächen gebunden. Das heisst, jeder Landwirt versucht, sich zu vergrössern und damit noch mehr Arbeit auf sich zu nehmen, um das Einkommen halten zu können. Dies gelingt vielen Betrieben, einigen aber nicht und die entwickeln sich dann Richtung Nebenerwerb.

Hält dieser Trend an?

Ich gehe davon aus, dass auch die künftige AP solche Anreize schafft und unsere Bauernfamilien weiterhin versuchen zu wachsen, um so effizienter und kostengünstiger zu produzieren.

Von der Topografie und den klimatischen Verhältnissen her ist der Kanton Zürich an sich ein geeigneter Produktionsstandort. Weshalb ­können die Landwirte diesen Vorteil nicht zu ihren Gunsten ausspielen?

Die Produktion ist im Kanton Zürich nach wie vor von grosser Bedeutung. Sonst würden wir nicht auf dem 4. Platz beim Produktionsvolumen pro Kanton liegen. Insbesondere steigt der Anteil bei Gemüse und Obst deutlich. Mit Sicherheit hat sich im Ackerbau und in der Milchproduktion die betriebswirtschaftliche Situation unserer Betriebe eher verschlechtert. Zusammen mit sinkenden Direktzahlungen führt dies zu der vorliegenden Entwicklung. Es scheint, dass dies durch das Bundesamt für Landwirtschaft genauso beabsichtigt worden ist.

Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Ich sehe diese Entwicklung kritisch, da sich die Strukturen teilweise weg von bäuerlichen Familienbetrieben entfernen. Genau hier hat unsere Bevölkerung aber eine andere Vorstellung. Der Druck und die Belastung auf unsere Betriebe wird damit immer grösser und die Konsequenzen daraus sind immer schwieriger abzuschätzen!