Wieder ist ein Jahr vorbei. Ein Jahr, das wir alle so schnell nicht mehr vergessen werden. Als landwirtschaftlich Lernende haben wir die Herausforderungen in der Berufsbildung durch die intensive Digitalisierung und Training zur Selbstdisziplin miterlebt. Aber nicht nur: Wir mussten auch erfahren, dass unsere Produkte vom gesamten Wirtschaftssystem abhängig sind.

Weil im Lockdown alle Restaurants und Anlässe geschlossen waren, hatte das zum Beispiel starke Auswirkungen auf den Absatz im Frites-Kartoffelmarkt. Keine angenehme, aber eine lehrreiche Erfahrung. Die Eindrücke und Erfahrungen auf dem Lehrbetrieb und dem elterlichen Betrieb, zusammen mit der Berufsbildung, waren sehr spannend. Für mich persönlich war es eines der lehrreichsten Jahre überhaupt, es ist nicht mehr alles so selbstverständlich, wie es vorher war.

Gelerntes umsetzen

Nun bleibt auszuwerten, welche Erfahrungen wir ins neue Jahr übernehmen können. Mit meinen Eltern tausche ich mich regelmässig über den heimischen Betrieb aus. Es ist immer sehr spannend, das Erlernte mit der Praxis zuhause zu vergleichen. Meine Eltern beziehen mich bereits in den Betrieb mit ein, auch wenn ich noch nicht beteiligt bin.

Ich schätze diese Teamarbeit sehr. Das sehe ich als eine der besten Erfahrungen in ­diesem Jahr. Nebst dem vielen Erlernten in der landwirtschaftlichen Praxis auf meinem Lehrbetrieb. 

Gemeinsam voraus

Zusammen ist man nicht nur stärker, schlagkräftiger und intelligenter, sondern auch mutiger und anpassungsfähiger für Unvorhergesehenes und Neues. In der Landwirtschaft gilt das für mich nicht nur für den eigenen Betrieb, sondern auch für die gute Zusammenarbeit in der Nachbarschaft. Nicht zuletzt für einen gesunden Schweizer Bauernstand, um auch künftig gemeinsam beste Leistungen erbringen zu können.

 

Zum Autor

Lukas Streit (31) ist gelernter Landmaschinenmechaniker und dipl. technischer Kaufmann. Nachdem seine Eltern den Betrieb in Hagneck BE aus langjähriger Pacht kaufen konnten, entschloss er sich, mit seiner Frau und den zwei Kindern den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Nun macht er die berufsbegleitende Nachholbildung zum Landwirt EFZ auf dem Betrieb von Mathias und Andrea Wyss in Werdthof, Kappelen BE.