Es ist ein schwieriges Umfeld, in dem sich die Fleischbranche aktuell bewegt. Das bekommt auch die Organisation Proviande zu spüren, die sich in Obwalden zur Generalversammlung traf. Verwaltungsrats(VR)-Präsident Markus Zemp erwähnte in seiner Eröffnungsrede den Ukraine-Krieg, der verdeutlicht habe, dass es nicht selbstverständlich sei, genügend Angebot an Waren für den täglichen Grundbedarf zur Verfügung zu haben. «Auch rücken in Zeiten grösserer Unsicherheit Werte wie Zusammenhalt und Gesellschaft wieder mehr ins Zentrum: Mit Gemeinsamkeit verbunden ist auch oftmals das Essen», so Zemp.

Trotz zunehmender Aktivitäten gegen eine Ernährung mit Fleisch ist der Pro-Kopf-Verbrauch «stabil geblieben». Noch immer konsumiert 94 % der Schweizer(innen) regelmässig Fleisch. In einer 2021 von Proviande durchgeführten Studie sei zudem deutlich geworden: Ein Grossteil der Konsumenten, nämlich 79,4 %, essen Fleisch aus Genuss.

Wie an der GV informiert wurde, beschäftigten die Branche politisch mehrere Vorstösse zum Thema Absatzförderung, nachhaltige Ernährung und Futtermittelimporte, wie auch die Trinkwasserinitiative im Frühjahr 2021. Durch ein vermehrtes Engagement von Proviande als Dialogpartnerin im politischen Diskurs sei es möglich, schneller und proaktiver auf politische Aktualitäten einzuwirken.

Sicheres Schweizer Fleisch

Ein wesentlicher Bestandteil der hohen Wertschätzung und Anerkennung eines Produkts stellt nach Ansicht der Branchenorganisation die lückenlose Rückverfolgbarkeit dar. So sei die Schweizer Fleischbranche mit dem DNA-Herkunfts-Check weltweit als erste in der Lage, auf nationaler Ebene zu belegen, dass dort, wo Schweizer Fleisch draufsteht, auch Schweizer Fleisch drinsteckt. 2021 konnte das Projekt DNA-Herkunfts-Check ausgebaut und erweitert werden. Das Resultat ist: Heute werden über 86,2 % aller Rindviehschlachtungen beprobt.

Wichtige Ersatzwahlen

Die Generalversammlung verabschiedete die nicht mehr antretenden Mitglieder Peppino Beffa, Philippe Gruet und Hans Rösti aus dem VR von Proviande. Für den Sitz der Schaf- und Lammfleischproduzenten wurde Ernst Vogel, Präsident des Zentralschweizer Schafhaltervereins, als Stellvertreter in den VR von Proviande gewählt. Des Weiteren nehmen nun Ernst Wandfluh, Kandergrund BE, für die Interessengemeinschaft öffentliche Märkte und Guy Humbert, Marchissy VD, für die Schweizer Rindviehproduzenten Einsitz in den VR. Als Vizepräsident für die Amtsperiode von einem Jahr wählte die Generalversammlung Walter Arnold aus Schönenberg an der Thur TG. Weiter wurde die Organisation Mutterkuh Schweiz als neues Genossenschaftsmitglied aufgenommen.