Die Unwetter der vergangenen Tage haben den Zuckerrüben teilweise stark zugesetzt. Das Berner Seeland scheint am stärksten davon betroffen zu sein. Weitere regionale Schädigungen sind über das gesamte Schweizer Anbaugebiet zu beobachten.
Verlust noch nicht einschätzbar
Stark vom Hagel geschädigte Zuckerrüben werden sich wieder erholen. Dies kann allerdings einige Wochen dauern und wird sowohl Ertrag wie auch Zucker kosten. Wie hoch die Verluste durch den Hagel sind, kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Dort wo das Kraut komplett weg ist, muss, sobald die Zuckerrüben wieder neues Blatt gebildet haben, auf Blattflecken kontrolliert werden.
Regelmässige Kontrollen auf Blattflecken durchführen
Alle anderen Bestände müssen bereits jetzt regelmässig auf Blattflecken kontrolliert wer-den. In Zusammenarbeit mit der HAFL und den kantonalen Pflanzenschutzfachstellen wurde ein Kontrollsystem entwickelt. Mit diesem sollte sich der Erstbefall besser bestimmen lassen. Das Prognosemodell hat bis heute aber noch keinen Befall gemeldet.
Diejenigen Pflanzer, welche über den aktuellen Stand informiert werden möchten, können die App Betaswiss herunterladen. Dort werden ein bis zweimal pro Woche Informationen zur aktuellen Lage hochgeladen. Für alle anderen besteht die Möglichkeit die Informationen über die Landwirtschaftsmedien zu erhalten.
Richtigen Startpunkt bei der Blattfleckenbekämpfung erwischen
Wichtig bei der Blattfleckenbekämpfung ist, den richtigen Startpunkt zu erwischen. Ein zu frühes Behandeln, eine sogenannte Blindbehandlung, ist nicht erlaubt. Behandeln Sie erst, wenn Sie tatsächlich Blattfleckenfinden. Anschliessend ist es wichtig, die Behandlungen im Dreiwochenrhythmus zu wiederholen und dabei zwingend die Wirkstoffgruppe der Triazole zu wechseln. Der Einsatz von Strobilurinen ist im Hauptanbaugebiet nicht zu empfehlen, da die Resistenz vielerorts durchbrochen ist. Wir empfehlen das Beimischen von 2,0 l/ha Funguran Flow bei den ersten beiden Behandlungen.