Die Bedürfnisse der Galtkühe werden in vielen Betrieben oft unterschätzt.

«Galtkühe gehören nicht in die allerletzte Ecke des Betriebes»

Sagt Stefan Schmidt, Ressortleiter Rindvieh beim UFA-Beratungsdienst Zollikofen.

Beim kontrollierten Trockenstellen kann die Kuh im Sommer bis drei Wochen vor dem Geburtstermin auf die Weide. Im Winter gehöre die Galtkuh, wenn möglich, in einen Laufstall.

«Pro tragende Kuh sollen zehn, besser fünfzehn Quadratmeter eingeplant werden», kalkuliert Stefan Schmidt, Ressortleiter Rindvieh beim UFA-Beratungsdienst Zollikofen. Dies sei nötig, da die Kühe immer breiter und schwerer werden.

Zwei wichtige Phasen

Es gebe in der Zeit vor der Geburt des Kalbes zwei wichtige Phasen, auf die ein besonderes Augenmerk gelegt werden solle. Die erste Phase beginnt acht bis drei Wochen vor der Abkalbung. Neben viel Platz, wenig Stress und ordentlicher Stallhygiene sei die Fütterung ein entscheidender Faktor, um Milchfieber entgegenzuwirken.

«Die Kuh soll fressen, liegen und frische Luft atmen», sagt Stefan Schmidt. Das Pansenvolumen sollte unbedingt erhalten bleiben. Die einfachste Realisierung sei die Verdünnung des Grundfutters mit Industrie-Strohhäcksel, Strohkrümeln oder -pellets. Das Stroh dürfe nicht zu lang sein, da die Kuh sonst selektiert und nicht die gewünschte Ration frisst.

Erste Phase: Zielwerte

  • 14–16 kg TS-Verzehr
  • 5,2–5,6 MJ NEL / kg TS
  • 12 bis 13 % RP

Drei Wochen vor der Abkalbung, in der zweiten Phase, muss die Ration nochmals angepasst werden. Um den Verzehrsrückgang zu kompensieren, braucht es einen höheren Energie- und Proteingehalt. Das zusätzliche Protein sei wichtig für den Muskelaufbau des Kalbes.

Zweite Phase: Zielwerte

  • 12–14 kg TS-Verzehr
  • 5,7–6,3 MJ NEL / kg TS
  • 14 % RP
  • DCAB < 150 meq / kg TS

Mit sauren Salzen kann die Mobilisierung des Parathormons und von Vitamin D3 trainiert werden. Diese sind mitverantwortlich für die genügende Absorption von Calcium und beugen somit Milchfieber vor.

Einfache Kontrolle über den Harn

Durch den Tierarzt kann dies in der zweiten Phase bis 10 Tage vor der Geburt kontrolliert werden. Der pH-Wert im Urin oder Blut sollte zwischen 7.5 und 7.0 bei einem Einsatz von unter 150 meq/kg TS der sauren Salze liegen.