Was in der Kaffee-Szene schon länger unter dem Stichwort «Cold Brew Coffee» Mode ist, wird nun auch für die Teezubereitung immer bekannter. Wörtlich übersetzt heisst «cold brew» kalt gebraut. Die Methode ist einfach. Teeblätter, Kräuter oder auch Blüten werden mit kaltem Wasser angesetzt. Danach braucht es nur noch Zeit und Geduld, bis sich die Aromen im Wasser gelöst haben. Zucker oder andere Süssstoffe braucht das Getränk dank des feinen Aromas nicht. Kalt gebrauter Tee ist demnach eine sinnvolle Alternative zu Eistee oder Süssgetränken. 

Teil der japanischen und ägyptischen Teekultur

Kalt gebrauter Tee ist in Ländern mit einer ausgeprägten Teekultur schon lange bekannt. Die japanischen Grüntee-Sorten und Getreideaufgüsse sind für den Kalt-Aufguss gut geeignet. Im arabischen Kulturkreis kommen eher getrocknete Hibiskusblüten zum Einsatz. In Ägypten beispielsweise, serviert man diesen rötlichen Tee unter dem Namen Karkadeh. In Japan wird angenommen, dass diese Zubereitungsart viel schonender für die Aromavielfalt ist. Ein heisses Brauen kann den Tee verbrühen, wodurch alle natürlichen Vorteile des Grüntees zerstört werden.

Die Qualität des Teeblattes ist entscheidend

Gegenüber gekauften Süssgetränken schmeckt der «Cold Brew Tea» auch ungesüsst sehr gut und kommt ganz ohne künstliche Zusatzstoffe aus. In der Regel ist Grüntee nicht von vielen das Lieblingsgetränk; vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist er oft unbeliebt. Beim kalt angesetzten Grüntee greifen jedoch oft auch Skeptiker zu. Vermutlich, weil die Bitterkeit fehlt, die entsteht, wenn Schwarz- oder Grüntee falsch zubereitet wird. Für Kaltaufgüsse eignen sich praktisch alle Tees des Teestrauches, also Weiss-, Grün- oder Schwarztee. Die Ziehdauer hängt vom Tee ab. Ein idealer Kaltaufguss entspricht 12 Gramm Tee pro Liter Wasser und zieht im Kühlschrank über Nacht. Je nach Tee-Art genügen auch ein paar Stunden. Mit einer höheren Dosierung kann die Ziehzeit ebenfalls verkürzt werden. Auch Kräuter und Blüten eignen sich für einen Aufguss. 

Viele Möglichkeiten zum Kalt-Aufguss

Wenn es ungewiss ist, ob Kräuter und Blüten hygienisch sauber sind, und man deshalb vom Sieden Gebrauch machen will, gibt es zum Kalt-Aufguss noch andere Möglichkeiten. Anstatt einen ganzen Liter aufzukochen, siedet man nur ein Drittel des Wassers. Dann wird die übliche Menge Tee dazu gegeben. Nach drei bis fünf Minuten Ziehzeit, wird der Tee gesiebt. Das so entstandene Konzentrat wird danach mit kaltem Wasser verdünnt. 

Über Eiswürfel giessen

Auch ein über Eis aufgegossener Tee ist köstlich. Dafür brüht man den Tee in zwei bis fünffacher Konzentration an. Nach einer Ziehdauer von einer bis fünf Minuten wird der Tee gesiebt und in ein mit Eis aufgefülltes Glas gegossen. Die Eiswürfel krachen lustig durch den Temperaturwechsel. In die Eiswürfel kann man sehr gut noch Beeren eingefrieren. Für Schwarztee eignet sich auch im Eiswürfelbehälter eingefrorene Milch. Aus hygienischen Gründen sollte der kaltgebraute Tee nicht für längere Zeit in der Sonne stehen. Am besten wird der «Cold Brew Tea» noch am gleichen Tag getrunken.