Gräser wiegen sich im Wind, rascheln dabei leise, fangen abends das Licht ein, leuchten und erhellen den Garten. Ausserhalb der Vegetationszeit bilden sie ein Gerüst und verzaubern den Garten mit warmen Beige- und Brauntönen. Gräser sind deshalb unverzichtbar. Ein Garten ohne Gräser? – Unterdessen fast unvorstellbar. Mittlerweile gibt es sogar reine Gräsergärten mit Gräserarten in unterschiedlichster Höhe, verschiedenen Farben, beeindruckenden Blüten- und Samenständen. Ein Garten ohne Gras macht keinen Spass!

Bewegung und Lichtzauber

Gräser mit hohen Blütenschäften bewegen sich beim kleinsten Windhauch, sie bringen Bewegung in den Garten. Leise schaukeln sie hin und her.

Stipa gigantea, ein Federgras mit Herkunft Steppe, steht gerne alleine, umgeben von niedrigen Begleitpflanzen und auf magerem, trockenem Boden. Aus dem ausladenden grünen Blattschopf erheben sich die langen Stiele. Nach der Blüte wirkt es noch wochenlang hübsch. Das Abendlicht verfängt sich dabei in den Ähren mit langen Grannen.

Immer passend

Egal ob für einen sonnigen Standort oder für ein Schattenplätzchen. Es lassen sich immer passende Gräser finden. Ob wuchtiger Gräserhorst oder filigrane Zittergräser, kräftiges, sogar immergrünes Grün, silberlaubig oder mit Rottönen, starr und steif oder wendig. Einjährige Arten neben dauerhaften –Gräser bieten unendlich viel.

Süssgräser, Seggen oder Binsen gefällig? Wie wäre es mit einem aromatischen Liebesgras, bei dem  man am liebsten gleich reinbeissen möchte? Versuche mit einer Handvoll davon, heiss aufgekocht für eine Heusuppe sind erlaubt, Liebeszauber inklusive.

Grosse Vielfalt

Altbekannt ist Chinaschilf, seit über Hundert Jahren in unseren Gärten anzutreffen. Unterdessen gibt es davon eine Vielzahl an Sorten für jeden Wunsch. Unbedingt kleinwüchsigere Sorten auswählen! Mit der Zeit werden die Horste riesig und lassen sich erschwert teilen. Für kleinere Gärten gibt es andere Arten.

Es soll tatsächlich noch Gärtner geben, die Gräser im Herbst stramm zusammenbinden oder zurückschneiden. Damit entflieht man dem Winterzauber mit Rauhreif und dezenter Pracht in Brauntönen. Rückschnitt also erst im Frühling, falls der Schnee sie nicht zu arg niederdrückt. Danach getrost wachsen lassen, Gräser sind äusserst pflegeleicht, sie brauchen auch keine Düngung.     

Hohe Gräser

Empfehlenswerte Sorten

Beschreibung

Chinaschilf, Miscanthus sp.

'Morning Light', 'Ferner Osten', 'Flamingo'

Auf Höhe und Blattschmuckwirkung achten

Rutenhirsen, Panicum virgatum

Grünlaubig: 'Northwind', 'Strictum', 'Squaw'

Rote Färbung: 'Shenandoah', 'Rotstrahlbusch'

Blaulaubig: 'Dallas Blues', 'Heavy Metal', 'Cloud Nine'

Filigrane Blütenrispen

Pfeifengras, Molinia caerulea

'Moorhexe', 'Heidebraut', 'Transparent'

Bei Sorten auf Höhe und Herbstfärbung achten

Diamantgras, Calamagrostis brachytricha

 

Blüht spät, fedrige silbrigrosa Blütenrispen

Reitgras, Calamagrostis x acutiflora

'Karl Foerster'

Kerzengerade und aufrechte Halme, ab Sommer beigefarben

Niedrige Gräser

 Empfehlenswerte Sorten

 Beschreibung

Zartes Federgras, Stipa tenuissima (Nasella tenuissima)

 

Flauschige Blütengrannen, zartes, feines Gras - unverzichtbar

Lampenputzergras, Pennisetum alopecuroides

'Hameln'

Diverse Sorten im Handel

Spezielle Farben

 Empfehlenswerte Sorten

 Beschreibung

Gold-Flattergras, Milium effusum 

'Aureum'

Gelb, für Schattenplätze

Blutgras, Imperata cylindrica

'Red Baron'

Mit intensivem Rotton

Fuchsrote Segge, Carex buchananii

 

Mit rotbrauner Blattfärbung

 Quelle Ruth Bossardt