Einige Stauden stehen bis zuletzt aufrecht da, andereneigen sich, kriechen am Boden entlang und bilden zauberhafte Schleppen. Diese Vielfalt gilt es bei der Gestaltung des Staudenbeets zu nutzen.
Am richtigen Ort standhaft
Es gibt die dominanten Einzelpflanzen, die Aufmerksamkeit heischen und keine unmittelbaren, konkurrierenden Nachbarn mögen; Begleitpflanzen sind in diesem Fall fehl am Platz. Oder es gibt solche, die sich der Solitärpflanze unterordnen oder auch solche, die sich gekonnt in andere Stauden mit kleinen Blütenwolken hineinweben.
Am richtigen Standort sind die meisten Stauden sehr standhaft. In unseren überdüngten Gartenböden hingegen schiessen sie ins Kraut und haben dann den Hang, sich hinzulegen, insbesondere nach heftigen Regenfällen. Mit Stock und Schnur werden sie von vielen Gärtnerinnen gezüchtigt und gezwungen, aufrecht zu stehen. Dies sieht zuweilen absolut scheusslich aus.
Bezugsquellen für Stützen
Peacock Stützringe
- Gartencenter Wyss: www.wyssgarten.ch
- Obi: www.obi.ch
Snape Stakes und Link Stakes (keine Bezugsquelle in der Schweiz bekannt)
Staudenstützen aus Metall für gehobene Ansprüche
- Werkstätten Zürcher Eingliederung: www.vze.ch
- Gartenbijoux: www.gartenbijoux.ch
Mit statt gegen die Natur
Es gilt: Gärtnern mit der Natur – nicht gegen sie. Wer die Bedürfnisse der Pflanze kennt, der pflanzt sie an einen Standort, der dem Naturstandort möglichst nahe kommt. Als Beispiel dient die Steppenwolfsmilch. Die Euphorbia seguieriana ssp. niciciana ist absolut trockenheitsverträglich und braucht einen sonnigen Platz mit durchlässigem, auch kiesigem Boden. Dann erfreut sie uns lange Jahre mit einem buschigen Horst mit blaugrauen Blättern und grüngelben Blüten, bis gegen den Herbst hin. An einem humosen, gedüngten oder zu schattigen Standort fällt sie hingegen auseinander.
Pflanzen mit Herkunft Hochstaudenflur, wie beispielsweise Eisenhut und Rittersporn, bevorzugen jedoch einen Ort im Garten, der eher frisch bis feucht und mit Nährstoffen gut versorgt ist – wie eben der Naturstandort auch. Stauden mit Schleppen pflanzt man im Vordergrund. Sie legen sich etwas hin und umspielen andere Stauden. Einige Katzenminzen lagern sich breit polsterartig zwischen andere Pflanzen, beispielsweise Rosen. Auch viele Geraniumarten schlängeln sich zwischen anderen Stauden hindurch, ideale Begleiter eben. Auch Sonnenröschen gehören in den Vordergrund.
Wenn die Stauden eng gepflanzt sind, geben sie sich selber Halt. Das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis) verwebt sich mit starrem Wuchs und vielen kleinen Blüten gekonnt zwischen andere Stauden. Beim Erwerb von Stauden lässt man sich beraten, es gibt manchmal speziell standhafte Sorten einer Art.
Stützen für Standfaule
Manchmal ist es nötig, einer Staude dezent unter die Arme zu greifen. Starke Regenfälle zerzausen auch in der Regel standhafte Stauden. Mit etwas Erfahrung kennt man seine Lieblinge, die prädestiniert sind für ein kleines Korsett. Wichtig beim Stützen: Diese Hilfen genügend früh machen. Dann kann die Staude hineinwachsen, sodass die Stützhilfe bald kaum mehr sichtbar ist.
Die Auswahl bei Staudenstützhilfen reicht von exquisiten Design-Stützhilfen, zu Lösungen aus dem Gartencenter bis zu selbst gemachten Weidengeflechten oder Birkengeäst. Oft werden in englischen Schaugärten Äste verwendet: Hasel-, Birken- oder Erlenzweige dienen diesem Zweck. Diese Aststützen werden im Winter geschnitten und zwischengelagert. Sie werden ab Mai, bevor die Pflanze drei Viertel ihrer Endgrösse erreicht hat, ringförmig um die Pflanze in den Boden gesteckt. Danach die Reiser im rechten Winkel in Form eines Geheges nach innen knicken. Die Stauden wachsen ins Geäst – eine raffinierte, natürliche und erst noch kostengünstige Methode.
Handwerker fertigen ihre Stützhilfen selber: Holzpfosten, ein Bohrer und Weidenruten genügen dazu. Die Holzpfosten sind optimalerweise aus einem dauerhaften Holz (Lärche, Robinie, Kastanie). In der gewünschten Höhe bohrt man etwas versetzt zwei Löcher. Die Weidenrute einfädeln, je nach Bedarf die Halterung enger oder weiter machen.
Metall wirkt edel
Sogenannte Link Stakes oder Snap Stakes verwenden die Profis in Schaugärten. In Gartencentern findet man empfehlenswerte metallene, grünfarbene Staudenstützen mit einem Ring, den man dem Wuchsstadium der Pflanze anpassen kann, auch Halbbögen aus Metall, für eine kleine Unterstützung. Solche gibt es im deutschen Baumarkt auch aus Bambus. Edel wirken Staudenstützen aus rostigem Metall, diese sind zwar nicht gerade billig, erfreuen uns aber über Jahre. Und wie gesagt: Stützhilfen kommen nur in Ausnahmefällen zum Zug.