Vor rund zwei Jahren wurde die digitale Plattform Barto lanciert. Ähnlich wie manch anderem Unternehmen kam Barto dann die Corona-Krise in den Weg, wie Geschäftsführer Jürg Guggisberg auf Anfrage sagt. «Wir hätten gehofft, dass es schneller geht», bilanziert er, «aber wir kamen fast nicht an die Leute heran». Er erwähnt die abgesagten Messen und geplante Veranstaltungen, die nicht durchgeführt werden konnten. «Du musst es den Landwirten am Bildschirm zeigen können», so Guggisberg.

2100 aktive Barto-User

Befragt nach der Anzahl aktiver User nennt Jürg Guggisberg eine Zahl von etwas über 2100. Jetzt ziehe es wieder an. Die Beschäftigung mit dem Thema laufe vor allem im Winterhalbjahr, zeigt sich Guggisberg optimistisch.

Barto arbeitet bisher vor allem im Bereich Pflanzenbau, basierend auf dem Produkt 365 Farmnet von Claas. 2022 sollen weitere Bausteine dazukommen, so soll man neu den Feldkalender mit der Suisse Bilanz verknüpfen und etwa die Düngereinsätzedirekt übernehmen können.

Offenbar gibt es aber immer noch sehr viel Betriebe, die den Feldkalender auf Papier führen oder ein anderes digitales Produkt bevorzugen, so Guggisberg. Kaum ein Argument gegen die Teilnahme sei aber in seinen Augen die Angst vor der Freigabe der Daten, dass man der Sache generell nicht trauen würde.

Aus Guggisbergs Sicht ist vor allem der praktische Nutzen entscheidend. Deshalb hofft man nun, dass die Erweiterung des Angebots den Zuspruch erhöhen wird. Als Vorbild dient ihm ein stückweit der Erfolg der App Smartcow von Swissgenetics und den Rindvieh-Zuchtverbänden. Hier ist die Verknüpfung des Swissgenetics-Brunstkalenders mit der TVD ein Trumpf, ist sich Guggisberg sicher. Das schlägt sich auch in den Nutzerzahlen nieder. Laut René Bucher von Swissgenetics gehörten bereits rund 14 000 Betriebe zu den regelmässigen Usern.

Neu mit Leistungsdaten

Nun ist eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen den Smartcow-Betreibern und Barto geplant. Die Kontakte sind bereits intensiv, weil Swissgenetics, die Zuchtverbände und die SMP neben der Fenaco und weiteren zu den Aktionären von Barto gehören. Geplant sind weitere Bausteine mit denen man auf Barto aus den Leistungsdaten künftig Fütterungs- und Rationenpläne rechnen könnte. Die Einführung ist im Verlauf von 2022 vorgesehen.