Beat Gisin, Vorsitzender Geschäftsleitung der Landi Reba, strahlte am 21. April 2022 im baselbieterischen Lausen mit der Sonne um die Wette. Nicht erstaunlich, denn er konnte den Besitzer(innen) an der GV des Unternehmens mitteilen: «Wir haben letztes Jahr erstmals seit es die Landi Reba gibt, und das sind 22 Jahre, die Umsatzmarke von 100 Millionen Schweizer Franken geknackt.»

Die Mitarbeitenden spielen eine wichtige Rolle

Der dabei erarbeitete Gewinn würde nicht irgendwo verschwinden, sondern einerseits in Fortschritte an allen Standorten (Aesch, Laufen, Bubendorf, Gelterkinden) investiert und andererseits den Aktionären rückvergütet, fuhr er weiter. Zudem profitierten die Teilhaber von der Auszahlung von 102'000 Franken von der Muttergesellschaft Fenaco. Das gute Ergebnis sei, zusätzlich zur treuen bäuerlichen und nichtbäuerlichen Kundschaft, auf die engagierten Mitarbeiter(innen) zurückzuführen. «Unser Personal hält uns durchs Band viele Jahre die Treue und identifiziert sich mit uns», hielt er fest.

Die Verpflichtung, ein verlässlicher Partner zu sein

«Wir Bäuerinnen und Bauern sind mittendrin und von den gleichen Herausforderungen betroffen, welche auch die nichtbäuerliche Gesellschaft beschäftigt», sagte Christian Banga, Bauer und Präsident Landi Reba, in seiner Begrüssungsrede. Um Klimawandel, steigende Preise, Dichtestress und Verfügbarkeit der Rohstoffe würde auch die Landwirtschaft nicht herumkommen. Die Versorgung durch die schweizerische Landwirtschaft sei für Fenaco und somit für Landi Reba, enorm wichtig. «Wir fühlen uns dazu verpflichtet», versicherte er, «den produzierenden Bauernfamilien verlässlicher Partner zu sein und dafür zu sorgen, Lebensmittel so optimal wie möglich zu vermarkten».

Das Thema Warenverfügbarkeit beschäftigt mehr denn je

Nadja Schütz, Leiterin Agrar, sprach über die Umsatzentwicklung der landwirtschaftlichen Produktionsmittel sowie die aktuelle Lage in der Ukraine. Zuversichtlich sagte sie, aktuell sei die Warenverfügbarkeit gut. In naher Zukunft müsste allerdings mit steigenden Preisen bei Ölsaaten, Brot- und Futtergetreide gerechnet werden.

Den Kunden Stallgeruch vermitteln

Nach dem geschäftlichen Teil zündete Referent Beat Krippendorf ein sprachliches Feuerwerk, humorvoll und ernsthaft zugleich über «Die Kraft der Emotionen, die Wichtigkeit der Kundenbeziehung im digitalen Zeitalter». «Ihr müsst euren Kunden Stallgeruch vermitteln», stieg er ein, «wenn ihr eine gute Beziehung zu ihnen aufbauen wollt». Humorvolle Aussagen wechselten mit ernsten Ratschlägen. Er zeigte auf, dass «Ausbildung» nicht mit «Bildung» gleichzusetzen ist. Denn die «Bildung» beziehe sich auf die ganze Person, also Persönlichkeit, geistiges Profil, Weltsicht, moralische Sensibilität, ethisches und soziales Gewissen und empathische Intelligenz.

Er empfahl: «Nehmt euch selbst nicht zu ernst und zu wichtig. Nicht wie jene, die glauben, die Sonne gehe ihretwegen auf.» Lebenswichtig sei es, Beziehungen herzustellen. Also im Geschäft für einen hohen Dienstleistungsgrad zu sorgen. Untersuchungen hätten ergeben, dass 68 Prozent der Kunden den Anbieter wechselten wegen Dienstleistungsmangel. «Also», drang er tiefer, «der Mensch muss stimmen, seine Emotionen und nicht die Universitätsausbildung!»