Letzte Woche lockte der Bio-Ackerbautag nach Münsingen BE. Nicht nur Bio-Landwirtinnen und -Landwirte zog es zu Sigis Biohof auf dem Schwand; auch konventionell Praktizierende wanderten von Posten zu Posten auf der Suche nach Inspiration.
Verantwortung übernehmen
«Biologisch zu produzieren heisst, Verantwortung für einen gesunden Boden und gesunde Lebensmittel zu übernehmen»; eröffnete Rachabh Krebs, eine angehende Bio-Landwirtin, den Bio-Ackerbautag. Michael Scheidegger, Brand Manager von Coop Naturaplan, erklärte, er erwarte einen weiterhin steigenden Absatz für Bio-Produkte. Unter anderem dank der erfolgreichen Einführung der «Bio Campiuns»-Linie, mit der der Trend Richtung Superfood mit inländischen Produkten aufgenommen worden sei.
Wichtiger Untergrund
Der «Brennpunkt Boden» des diesjährigen Bio-Ackerbautages sensibilisierte für die Bedeutung einer fruchtbaren Erde, die für eine stabile Produktion zentral ist. Bei der Maschinendemo wurden drei Maschinen mit reduzierter Bodenbearbeitungsintensität im Kunstwiesenumbruch mit dem Pflug verglichen.
Dass an Alternativen zum Pflug geforscht wird, mag zunächst Fragen aufwerfen. Schliesslich ist der Pflug in vielerlei Hinsicht vorteilhaft; der Boden wird gelockert und durchlüftet, die Einarbeitung von Unkräutern und Ernteresten gelingt. Zudem ist der Wiesenumbruch sauber und das Saatbett somit zufriedenstellend vorbereitet. Doch der Einsatz des Pfluges hat auch seine Schattenseiten: Nach dem Pflügen ist der Boden unbedeckt, was die Gefahr von Erosion und Verschlämmung mit sich bringt. Daher hinterfragen viele Landwirte dieses altbewährte Gerät und interessieren sich stattdessen für Alternativen wie Fräsen oder den Geohobel. Der Geohobel ist ein zapfwellenbetriebenes Gerät, das anstelle von Winkelmessern mit Hobelmessern arbeitet. Die Erwartungen dabei sind, dass keine Schmierschicht entsteht. Die Maschine muss aber so eingestellt sein, dass die Messer kratzen und nicht schleifen. Da die Tasträder auf Höhe der Welle sind, ist eine präzise Tiefenführung möglich.
Insgesamt konnten die Ver-anstalter rund 1800 Besucherinnen und Besucher begrüssen. Auch ausländische Landwirte und Landwirtschaftsvertreter fanden ihren Weg auf den Schwand. Zwar musste die morgendliche Maschinendemo wegen des nassen Bodens verkürzt werden, nachmittags kamen dann aber doch auch die Fräsen und der Geohobel neben Pferd und Pflug bei strahlendem Sonnenschein zum Einsatz.
Weitere Bilder: www.bauernzeitung.ch/Bio-Ackerbautag
Video: www.bauernzeitung.cnumehr/videos/Bio-Ackerbautag
Pösten
In den folgenden Artikeln finden Sie Informationen zu vier verschiedenen Pösten des Bio-Ackerbautages:
Wiesenumbruch: reduziert, aber mit Potenzial
Kartoffeln gegen Pilze gewappnet