Die Borstenhirse hatte ein gutes Jahr 2018. Sie profitierte von Hitze und Trockenheit und wucherte üppig auf den Feldern, besonders im Kanton Nidwalden. Deshalb hat das Forum Nidwalden in Zusammenarbeit mit der Agroscope, der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus (AGFF), dem Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung (BBZN) Hohenrain und der Agrofutura untersucht, wie man dem Problem am besten begegnen kann.
Ein Profiteur von Lücken
Borstenhirse ist lichtliebend. Das ist auch der Grund für das gute Gedeihen dieses Ungrases im letzen Sommer; die Felder und Wiesen wuchsen wegen Hitze und Trockenheit lückenhaft und so blieb viel Platz für die Borstenhirse. Das zähe Ungras hat keinen Futterwert, mehr noch, es kann Kühe beim Fressen an Mund und Rachen verletzen.
Erste Ergebnisse
Bisher wurden Kleinparzellenversuche durchgeführt und Praxisparzellen beobachtet. Zusammenfassend sind Methoden zielführend, die den Braunhirsesamen auf dem Boden das Licht zum Keimen nehmen. Konkret heisst das:
- Höhere Schnitthöhe wählen beim Grasmähen (8 cm)
- Beweidung (führt zu dichter Grasnarbe)
- Vielfältige Bestände aus Gräsern, Kräutern und Klee (ausgewogener und dichter als grasbetonte und verfilzte Bestände)
- Neusaat einer Kunstwiesenmischung anfangs September
Weder Schnittintervall noch Herbizideinsatz hatten eine einen Einfluss auf den Braunhisrebefall. Wächst das Ungras eher in Nestern als flächig, hat sich das Ausreissen von Hand bewährt. Anschliessend kann, ebenfalls von Hand, die Lücke wieder übersät werden.
Dies sind vorläufige Ergebnisse aus den ersten zwei Jahren, die Versuche und Beobachtungen laufen weiter.
Silage und Gülle reduzieren Keimfähigkeit
Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) hat untersucht, ob Borstenhirsesamen aus Gülle und Silage noch keimfähig sind. Man kam zum Schluss, dass beide Verfahren die Keimfähigkeit reduzieren.
jsc