Wenn es sich um Legehybriden handelt, muss man keine Angst vor einer «eierlosen» Zeit haben. Die natürliche Mauser der Hühner ist eine etwas unberechenbare Angelegenheit. Man hört diesbezüglich auch allerlei Halbwahrheiten – zum Beispiel, dass die Hühner nach einem Jahr Legezeit geschlachtet werden, weil sie dann in die Mauser kommen und deshalb nicht mehr rentabel sein würden. Oder dass die «überzüchteten» Hühner nur mit künstlichem Licht Eier legen.

Legehybriden bleiben legefreudig

In der Natur signalisiert die Tageslänge den Vögeln die Jahreszeit und damit auch die ideale Zeit für die Brut. Bei abnehmender natürlicher Tageslänge im Herbst/Winter kommen in der Natur die Vögel – und grundsätzlich auch die Hühner – in die Mauser, das heisst sie hören mit dem Eierlegen auf und wechseln das Gefieder. Nun neigen aber die sehr legefreudigen Legehybriden viel weniger stark zur Mauser als nicht so leistungsfähige reine Rassen. Vor allem im ersten Legejahr beziehungsweise im ersten Winter produzieren sie – vielleicht mit einzelnen Ausnahmen – weiter fleissig Eier, auch wenn die Tageslänge nicht mit künstlichem Licht verlängert wird.

Mindestens 14 Stunden Tag werden empfohlen

Dennoch wird in grösseren Legehennenställen eine möglichst konstante Lichtdauer von meist 15 Stunden Licht vorgegeben, indem die natürliche Tageslänge mit Kunstlicht ergänzt beziehungsweise mit Fensterklappen gekürzt wird. Auch in kleinen Hühnerställen ist zu empfehlen, ab August am Morgen das Licht im Stall laufend früher einzuschalten, damit die Hühner auch im Herbst/Winter mindestens 14 Stunden Licht haben.

Das genetische Potenzial voll ausnutzen

Mit einem solchen «Lichtprogramm» sorgt man dafür, dass alle Hennen unabhängig von der Jahreszeit ihr genetisches Potenzial ausnutzen. Die Herdenleistung setzt sich nämlich aus der individuellen Leistung einzelner Tiere zusammen – auch wenn Hybridhennen sehr einheitliche Leistungen aufweisen. So gibt es sehr viele Tiere, die über sehr lange Zeit und auch bei abnehmender Tageslänge munter weiter Eier legen. Aber es gibt auch solche, die eher einer Pause, sprich Mauser, zugeneigt sind. Das ist mit der eingangs erwähnten Unberechenbarkeit gemeint.

 

Der Autor

Andreas Gloor leitet beim Aviforum in Zollikofen BE den Prozess Information, Beratung und Dienstleistungen. Dazu gehört auch die Redaktion der «Schweizer Geflügelzeitung».