«Eine unkomplizierte Kuh», sagt Raphael Mahler vom Gutsbetrieb Eichberg in Seengen über Manta. Im vergangenen Sommer brachte die rote Angus das fünfzehnte Kalb zur Welt. Jedes Jahr ein Kalb, seit Familie Mahler die Kuh vor 15 Jahren aus Deutschland gekauft hatte, im Rahmen der Umstellung von Milchvieh auf Legehennen und Mutterkühe. Nach 13 Munis gab es in den vergangenen zwei Jahren dann noch zwei Kuhkälber von Manta, die Familie Mahler nun aufzieht. «Von einer solchen Kuh nehmen wir gerne Kälber für unsere Herde nach», erklärte Raphael Mahler der BauernZeitung.

Die Ehrenpreise kommen per Post

Produktive und langlebige Nutztiere wie Manta werden jeweils am Aargauer Tierzuchtabend ausgezeichnet. Heuer wurde der Anlass abgesagt, die Ehrenpreise werden per Post verschickt. Den Tierzuchtbericht mit den Daten von Milchvieh, Mutterkühen, Pferden, Schafen und Ziegen hat Ueli Wolleb vom LZ Liebegg dennoch zusammengefasst.

Formale Gründe führen zu mehr Braunvieh

Eine zweite Mutterkuh wurde für zwölf Kälber ausgezeichnet, sie lebt im Stall von Familie Annen in Alikon. Daneben steht eine grosse Milchviehfraktion: 286 Aargauer Milchkühe haben im vergangenen Jahr die Leistung von 75 000 Kilo Milch erreicht, ein neuer Rekord. Im Vorjahr hatten 211 Tiere diese Schwelle überschritten. Der steile Anstieg beim Braunvieh mit 95 Tieren gegenüber 37 Tieren im Vorjahr hat mehrheitlich formale Gründe: Erstens werden mit der Umstellung vom Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr heuer 18 statt zwölf Monate berücksichtigt. Zweitens muss die Laktation nicht mehr abgeschlossen sein, damit Tiere in die Kränze kommen.

Es gibt auch Mehrfachleistungen

Einige Züchter fallen durch Mehrfachleistungen auf. So Paul Villiger aus Oberrüti, der sich jedes Jahr Auszeichnungen holt: Drei seiner Holsteinkühe haben 2019 die Schwelle von 110 000 Kilo Milch überschritten und drei Tiere jene von 75 000 Kilogramm. Diese Tiere haben nicht nur viel, sondern auch effizient Milch gegeben. Das zeigt die Lebenstagesleistung. Der Rekord mit phänomenalen 30,05 Kilo Milch pro Lebenstag kommt aus Villigers Stall.

Und auch Braunviehzüchter Hanspeter Müller aus Muri kommt immer wieder in die Ränge. Er stellt im aktuellen Tierzuchtbericht zwei 110 000er-Kühe und sechs 75 000er-Kühe. Im Stall der Braunviehzüchter Vitus und Michael Lang haben neun Tiere die Leistung von über 75 000 Kilogramm geschafft, bei den Holstein sieben Tiere von Martin Kaufmann und sechs von Heinz Meier. Je fünf 75 000er-Kühe stellen Cornel Köpfli (BV) sowie Josef Ithen und Familie Lüscher aus Muhen (beide SHB).

Fütterung und Management müssen stimmen

Etliche der mehrfach ausgezeichneten Züchter haben grosse bis sehr grosse Bestände. «Auf diesen Betrieben entsprechen Fütterung und Management dem Leistungsniveau. Wer in diesem Segment über lange Zeit dabei ist, macht es gut», kommentiert Ueli Wolleb.

[IMG 2]

Gesünder und fruchtbarer

Die ausgezeichneten Holsteinkühe haben eine durchschnittliche Lebenstagesleistung von 22,94 Kilogramm, die Tiere von Swissherdbook 20,56 kg und das Braunvieh 19,65 kg. Die Kurve der Lebenstagesleistung zeigt im Aargau somit weiterhin nach oben. Ueli Wolleb sieht den Grund weniger in noch höheren Milchleistungen, als darin, dass die Züchter die Gesundheit und Fruchtbarkeit ihrer leistungsstarken Tiere verbessern konnten und damit deren Langlebigkeit.

Keine hohe Erstmelkleistung, dann aber eine Steigerung

Bei den Vätern dieser milchstarken Kühe steht bei den Holstein Sanchez mit sechs Nachkommen an der Spitze, gefolgt von Glen mit fünf Nachkommen. Beim Braunvieh sind es Tau mit acht Nachkommen und Wurl mit sieben Nachkommen. Bei Swissherdbook steht Dominator mit 18 Nachkommen unangefochten an der Spitze, gefolgt von Savard mit zehn Nachkommen. «Oft sind es Stiere, deren Nachkommen nicht durch hohe Erstmelkleistungen auffallen, sondern in den folgenden Laktationen eine schöne Steigerung zeigen», erklärt Ueli Wolleb. Das sei offenbar eine gute Voraussetzung für eine hohe Lebensleistung.

Preise auch für Pferd und Schaf

Die Freibergerstute Carmen von Toni und Ursula Schmid aus Gontenschwil wurde für zwölf Fohlen ausgezeichnet. Bei den Schafen wurden zwölf und bei den Ziegen drei Muttertiere ausgezeichnet.