Man steht im Gartencenter oder auf einem Markt, lässt sich von einer blühenden Staude bezaubern und schon ist sie gekauft. Doch der heutige Trend, Stauden im blühenden Zustand zu pflanzen, entspricht nicht den Bedürfnissen der Pflanze. Die ganze Kraft ist in der Blüte und die Pflanze hat Mühe anzuwachsen. 

Stauden sind mehrjährige Blumen, die uns lange Freude bescheren, wenn sie am Anfang gut anwachsen können. Zum Blütezeitpunkt können sie dies definitiv nicht. Gute Gärtnerinnen sind mit der nötigen Portion Geduld ausgestattet und kaufen Stauden im nicht blühenden Zustand als Jungpflanzen.

Inspiration in Gärten

Am besten lässt man sich in Gärten inspirieren. Man notiert sich Namen und Sorte der gewünschten Art und macht sich ein Bild als Erinnerung, wohin man sie später pflanzen möchte. Ein späterer Einkauf in einer Staudengärtnerei ist jenem im Grossverteiler vorzuziehen, denn eine kompetente Beratung erhält man nur bei Fachleuten und auch die Qualität ist meist besser. Im Herbst haben diese meist mehr Zeit für eine Beratung als im Frühling.

 

Weitere Informationen

Informationen zu Stauden und Staudenfachleuten findet man hier.

 

Es ist unabdingbar, Stauden an den richtigen Standort zu pflanzen. Liebt die Art einen vollsonnigen, trockenen Standort oder behagen ihr Halbschatten und ein Gehölzrand besser oder gehört sie gar zu den Schattenliebhaberinnen? Diese Informationen erhält man in Staudenliteratur und in Staudengärtnereien.

Optimale Pflanzzeit

Der Herbst ist optimale Pflanzzeit für mehrjährige Blumen und Ziergräser, nicht nur für Zwiebelpflanzen: im Zeitraum September bis Mitte November, je nach Lage und Herbst. Zwiebelpflanzen vergräbt man mit Vorteil ein Jahr später und auf jeden Fall nicht zu dicht. Sonst bedrängen sie die noch jungen Stauden im Frühling. Insbesondere Narzissen mit Hang zur Verwilderung können eine junge Staudenbepflanzung konkurrenzieren und ihr Laub zieht ausserdem im Frühling lange nicht ein, das Staudenbeet wirkt dadurch ungepflegt.

Zu Beginn kräftig wässern

Das oberirdische Pflanzenwachstum ist im Herbst abgeschlossen, die Pflanzen haben noch genügend Zeit, anzuwachsen, gerade bei den zunehmend milden Herbsttemperaturen. Vor dem Pflanzen die Töpfe in einen Kübel mit Wasser stellen, damit sie sich vollsaugen können. Nach der Pflanzung wird angegossen, danach ist es meist genügend feucht, ein Giessen kaum mehr nötig. Während dem Herbst sowie im Winter, in Zeiten ohne Bodenfrost, können die Pflanzen neue Wurzeln bilden und die Stauden starten im Frühling mit einem Vorsprung. Sie blühen bereits in der ersten Saison kräftig, wenn sie gut verwurzelt sind.

 

Tipp

Stauden nicht zu flach pflanzen, damit sie bei Frost nicht hochfrieren, allenfalls mit Kompost oder Mulch abdecken. Die sommerlichen Lücken im Staudenbeet sind aktuell noch inguter Erinnerung und lassen sich mit neuen, passenden Stauden ergänzen.

 

 

Mit Vorteil pflanzt man im Herbst:

  • Pfingstrosen
  • Clematis
  • Steppeniris (Iris spuria)
  • Wurzelnackte Gehölze
  • Rosen (im Frühling stammen diese meist aus dem Kühlhaus)

Keine Regel ohne Ausnahme

Eine Frühlingspflanzung empfiehlt sich hingegen für eher frostempfindliche Pflanzen aus dem Süden und dem Mittelmeerraum wie:

  • Ziströschen
  • Lavendel
  • Blaurauten (Perovskia abrotanoides)
  • Bartblumen (Caryopteris)
  • Fackellilien (Kniphofien)
  • Auch einige Gräser sollten besser im Frühling gepflanzt werden.